Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 5. Band.1902
Seite: 177
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HANS VON MAREES

« « « DOPPEL BILDNIS:
MAREES UND LENBACH

HANS VON MAREES UND ADOLF FRIEDRICH VON SCHACK

Conrad Fiedler bringt unter den fünfzig
Reproduktionen seines pietätvollen Werkes
über Marees ein Doppelporträt, welches
aus einer bisher wenig beleuchteten Schaffensperiode
dieses Künstlers stammt, nämlich aus
den ersten Jahren seines Aufenthaltes in
Italien. Das (hierüber abgebildete) Gemälde
stellt ihn selbst und seinen Freund und
Lehrer Lenbach vor. Wie dieser verdankte
er seinen Aufenthalt in Italien dem damaligen
Herrn v. Schack, welcher bereits von ihm
ein durch Tiefe der Farbe ausgezeichnetes
Bild („Ein Knecht treibt seine Pferde in die
Schwemme", Schackgalerie) erworben hatte.
Marees sollte zunächst in Rom unter Len-
bachs Leitung für ihn kopieren, eine Aufgabe
, der sich der junge Künstler anfangs
mit Lust, dann aber mit wachsendem Widerwillen
unterzog, da es ihn bald zur Schaffung
selbständiger Werke drängte. Wirklich gelang
es ihm, nachdem er 1864 in Rom, 1865 in Florenz
für die Schacksche Sammlung kopiert hatte,
seinen Gönner zu überreden, ihm auf mehrere
Jahre die Mittel zum Studium in Rom zu
bewilligen, wogegen er ihm versprach, die
Ergebnisse seines Strebens, zunächst vier
Originalgemälde, seiner Sammlung zu über-

(Nachdruck verboten)

lassen. Die Abreise von Florenz bedeutete
für Marees gleichzeitig die Befreiung von
der lästigen Arbeit des Kopierens, sowie von
seinem bisherigen Mentor Lenbach, der seinen
schwer zu behandelnden Schüler ohne Schmerz,
aber mit einer gewissen Neugier ziehen Hess,
was derselbe wohl in Rom machen werde,
denn Kopieren sei seine Sache sicherlich
nicht. Was Marees an Stelle des ihm unsympathischen
Nachbildens alter Gemälde gesetzt
haben wollte, mag der Leser aus seinem
Brief an Schack vom 12. Mai 1865 ersehen.
Derselbe lautet:

„Hochgeehrtester Herr Baron! Es sind
nun fünf Tage, dass ich in dem reizenden
Florenz bin und die abermalige Neuheit
der Situation mag meine etwas späte Anzeige
entschuldigen. Den zweiten dieses
Monats ist meine Kopie von Rom abgesandt
und wird wohl kurz nach meinem
Briefe in München ankommen. Die Transportkosten
werden sich höchstens auf 28
bis 30 Frs. belaufen. Die Photographie
nach Feuerbachs Bilde ist beigepackt*); der-

*) Petrarca und Laura in der Kirche, Schackgalerie
. (A. d. H.)

Die Kunst ftlr Alle XVII.

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