Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 5. Band.1902
Seite: 369
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-*-s^> WILHELM TRÜBNER -C^s^

WILHELM TRÜBNER DAMENBILDNIS

(Das Original im Besitz des Herrn W. Weigand in München)

zum grössten Teil schuldig geblieben. Eine
einsichtsvollere Zukunft wird ihn dereinst
abtragen, dabei aber sicher ihr Erstaunen
äussern, warum das deutsche Volk im neunzehnten
Jahrhundert so wenig Gefühl für seine
besten Söhne gehabt und gezeigt hat.

KÜNSTLER UND PROFESSOR

Wer selbst nichts Rechtes leisten kann,
Der freut sich, kommt ein Grosser an,
Gelehrt mit ihm zu gaukeln,
Denn zieht ein Dampfer seine Bahn,
Kann auch ein leerer Kohlenkahn
In seinen Wellen schaukeln.

Max Bewer

STREBERTUM IN DER KUNST

In der Kunst ist es möglich, dass selbst die unbedeutendsten
Talente, durch anmassendes Sichbreitmachen
, für ernst genommen werden, eine Methode,
zu deren Ausübung das Strebertum in der Kunst
allezeit ein grosses Kontingent liefert. Ausser den
Kunstfatzken, die stets nur die neueste Mode hochhalten
, giebt es auch Kunstkiselacke, deren Namen
man ohne jeden Grund überall gedruckt lesen kann.
Ferner giebt es Kunstaujuste, die ähnlich wie der
,,Aujustu im Zirkus rasch hervorspringen nach den
Leistungen der anderen und für den Applaus, der
diesen gebührt, danken, obwohl die eigene Leistung
nur im Halten des Steigbügels oder eines Reifes bestanden
hat. Im Zirkus merkt das Publikum die
Schelmerei und lacht, in der Kunst nimmt es den
Fall für ernst und lässt sich düpieren.

Wilhelm Trübner
Aus „Die Verwirrung der Kunstbegriffe"

Die Kunst für Alle XVII.

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