Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 5. Band.1902
Seite: 377
(PDF, 174 MB)
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-*-4sö> APHORISMEN PERSONAL-NACHRICHTEN

zu geben. Die Gruppe der Aquarelle, Pastelle
und Zeichnungen reichte von Ludw. Richter
bis Degas, von Menzel bis R. Reinicke und
in der graphischen Abteilung fehlte es nicht
an französischen Farbenradierungen und Holzschnitten
von Orlik.

In der Plastik war ausser den beiden grossen
Reliefs von Volkmann, dem Jüngling mit Stier
und der Amazone mit ihrem Pferde nur Seff-
ner mit grösseren Werken — einigen fünf oder
sechs Porträtbüsten und einer recht nüchternen
, lebensgrossen Eva vertreten; dagegen
hatte man kaum einen der Hauptmeister unserer
Kleinplastik vergessen, die verständigerweise
bei den Erwerbungen für die Galerie
am meisten Berücksichtigung findet.

Die Ausstellung, die zwar noch nicht bei
der kleinen Zahl unserer Sammler und Käufer,
aber umsomehr beim allgemeinen Publikum
einen vollen Erfolg hatte, bedeutet wie gesagt
für Bremen einen Markstein in seiner Entwicklung
zur Kunststadt; und ich glaube
zuversichtlich behaupten zu können, es wird
in dieser Entwicklung nicht wieder einen
Schritt rückwärts thun; dazu haben nicht
wenig die Kämpfe der letzten Monate
beigetragen. Und wenn man
die Liste derer vergleicht, deren
Werke diesmal für die Galerie
erworben wurden, so wird man
auch darin eine so ausgesprochene
, feste, persönliche Hand
erkennen, dass man für die Zukunft
nicht zu fürchten braucht.

Dr. Karl Schaefer

FARBENSTRICHE

Es gäbe weniger schlechten Geschmack
, wenn es weniger - Tinte
gäbe.

Es verrät wenig Kunstverständnis,
wenn eine Frau glaubt, durch Ueber-
malung werde sie bildschön.

Wenn die Kunstfertigkeit anfängt,
ist die Kunst fertig.

Je grossartiger die Natur ist, desto
schlichter muss die Kunst sein, die
sie wiedergeben will.

Am gründlichsten wird manche
Burg demoliert durch ihre — Restaurierung
.

Sirius

PERSONAL- UND

ATELIER-NACHRICHTEN

W/'EIMAR. Die Ernennung Hans Olde's zum
*y Direktor der Grossherzogl. Kunstschule dürfte
für diese den Beginn einer neuen Epoche bedeuten,
und man hat alle Ursache, mit jener Ernennung
zufrieden zu sein. Weimar hat sich von jeher als
ein guter Boden für eine gesunde Kunstentwicklung
gezeigt; wäre das nicht der Fall, so müsste es billig
wundernehmen, dass eine so grosse Anzahl bedeutender
Kräfte aus der hiesigen Kunstschule hervorgegangen
ist. Gewiss stagniert das Kunstleben
in einer kleineren Stadt schneller als in grossen
Orten, wenn kein neues Blut zugeführt wird; andererseits
sind aber hervorragende Neugestaltungen in der
kleinen Stadt leichter durchführbar als in Millionenstädten
. Dazu bedarf es nun freilich auch hervorragender
künstlerischer Individualitäten, wie z. B.
Graf Leo Kalckreuth, dessen Fortgang für Weimar
ein Unglück war. Die Berufung Oldes an die Spitze
der Kunstschule und van de Veldes zur Belebung
des Kunstgewerbes (beide Künstler sind, nebenbei
bemerkt, vom Grossherzog auch durch Verleihung
des Titels »Professor« geehrt worden) berechtigt zu
den besten Hoffnungen für die Zukunft. r.

1/" OPENHAGEN. Der Bildhauer Prof. V. Bissen,
seit 1890 Lehrer an der hiesigen Kunstakademie,
wurde zu deren Direktor erwählt.

wilhelm trübner kulturbeleckt
Das Original in der Galerie des StaedeVsehen Kunstinstituts, Frankfurt a. M.

Die Kunst fllr Alle XVII.

377

4N


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