Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 5. Band.1902
Seite: 380
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^^)- VON AUSSTELLUNGEN

nen sich durch frappierende Lebendigkeit aus. 1890
half er, sich der »Secession« anschliessend, den
Salon Champ de Mars gründen.

/GESTORBEN. Am 21. März in Rom der Maler
Vincenzo Cabianca; in Wien am 24. März
der Hofphotograph Josef Loewy, Besitzer des bekannten
Kunstverlages; in Paris am 4. April der
Maler F. H. Kaemmerer, dreiundsechzig Jahre alt.

VON AUSSTELLUNGEN

"DASEL. Sandreuter-Ausstellung (Mitte März bis
Mitte Mai). Der Basler Kunstverein hat einen
grossen Teil der Werke des am 1. Juni 1901 verstorbenen
Malers Hans Sandreuter zu einer Ausstellung
vereinigt, welche sich der im Jahre 1897
im gleichen Saale der Kunsthalle abgehaltenen
Böcklin-Ausstellung würdig zur Seite reiht. Sandreuter
war Böcklinschüler; er hat in den Jahren
1874—77 unter des Meisters direktem Einfluss in
Florenz gearbeitet und war ohne Zweifel — auch
Floerke bestätigt es — dessen begabtester, ihm in
der Farbenanschauung am meisten wesensverwandter
Jünger. Kein Wunder, dass zunächst sein heisses
Streben dahin ging, dem geliebten Lehrer möglichst
gleichzukommen. Sandreuters erste Periode
ist daher die der Böcklin-Nachempfindung; sie dauert
etwa bis zur Mitte der achtziger Jahre. Aus ihr
stammen Werke wie »Die Grotte«, eine grossartige
Landschaft, ferner >Der verspottete Pan« und der
»Sensenmann«: der »Pan« etwa als bestes Böcklin-
Schulbild, der »Sensenmann« aber als eine eigene,
grossgeschaute Komposition zu bezeichnen. — Schon
damals deuteten Landschaften auf eine weitere Entwicklung
Sandreuters, auf ein Herauswachsen aus
dem Zauberkreise der Böcklinischen Malerei hin.
Zwei Bilder mit Landsknechten, die einen im Schnee
(1886), die andern im Walde (1887), sind völlig frei
von Anlehnung an Böcklin, und schon im Jahre
1882 war eine »Landschaft mit Putten« erschienen,
die ganz eigenartig dekorativ aufgefasst war und
die uns heute sogar wie eine Vordeutung auf Sandreuters
dritte Periode vorkommt. — Aus der zweiten
Periode stammen meist Landschaften, gross im Format
, noch grösser aber in der Naturempfindung,
in Licht und Farbe. Es sind meist Sujets aus der
Schweiz und dem Grenzland um Basel: Rheingegend,
Schwarzwald (Baden), Alpengebiet, Tessin. Sie sind
sämtlich von einer unnachahmlichen Frische, hauptsächlich
von einer bestverstandenen dekorativen
Technik, die diese Werke zum wenigen wahrhaft
Grossen in der modernen Landschaftsmalerei stellt.
Sie sind darum auch vielfach schon in Museen gelangt
; eine Anzahl allerdings befindet sich noch im
Besitz der Witwe. Wir nennen aus dem vielen Guten
einiges beste: »Sommerlandschaft mit badenden
Frauen« (Basler Kunstverein), »Seealpsee« (Musee
Rath, Genf), »Landschaft am Doubs« (Privatbesitz
Mülhausen), »Waldwiese mit Rehen« (Besitz der
Witwe), »Blausee bei der Frutt« (Mülhauser Privatbesitz
), »Gebirgsluft« (Basler Privatbesitz): ein Bild,
an dem Segantini seine helle Freude hätte haben
müssen; ferner »Morgenstimmung an der Maggia«
(Besitz der Witwe), »Landschaft mit Rehbock« (Museum
Lausanne), »Abend« (Besitz der Witwe), »Blick
in die Rheinebene« (Museum Basel). Alle diese
Bilder sind in den Jahren 1892 — 1901 entstanden;
schon 1885 war als »Flucht nach Aegypten« eine
grossartige Landschaft mit eigenartig wahren und

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