Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 5. Band.1902
Seite: 517
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-sr^> JAHRES-AUSSTELLUNG IM MÜNCHENER GLASPALAST <^=^

HERMANN TORGGLER STUDIENKOPF

Jahres-Ausstellung im Münchener Glaspalast:
Münchener Künstlergenossenschaft

dings daraus verschwunden, könnten
wir nur einen gut modellierten Kopf
des greisen Mommsen (Abb. s. S. 508)
und einen kostbar selbst-ironisch auf-
gefassten Konrad Dreher erwähnen,
wäre Meister Lenbach nicht unter die
Stillebenmaler gegangen. Ein grosser
Huchen, den er zum Scherz in einer
lustigen Stunde im Bilde verewigte,
bildet den Gegenstand nicht geringen
Interesses und einen Beweis dafür,
mit welch souveräner Sicherheit der
Künstler seine technischen Mittel beherrscht
und wie sich ihm eine wundervoll
geschlossene Bildwirkung aus
seiner Technik geradezu von selbst
ergiebt. Feine Stilleben könnte man
übrigens noch manche nennen, so die
blassen Rosen, mit feinem alten Porzellan
vereinigt, von Willmann, ferner
ein subtiles Wild- und Früchtestück
von Albrecht, sowie das kräftige
Küchenstück von Samuel Crone.

Von grösseren figürlichen Malereien
wäre hier auf Bredt's „Sirenen" hinzuweisen
. Perverse Grausamkeit und
Wollust ist in diesen üppigen, gut
modellierten Frauenleibern, wie in

der farbigen Gesamtstimmung zu vollem Ausdruck
gelangt. Wie an den schönen Gliedmassen
die hässlichen Vogelkrallen ansetzen,
ist anatomisch wie koloristisch mit bemerkenswertem
organischem Empfinden gelöst.

Was über die auch heuer wieder durchaus
auf alter Höhe stehende Luitpoldgruppe zu
sagen wäre, ist in einem eigenen Artikel
über die Frühjahrsausstellung dieser vornehmen
Gesellschaft(s.l.J.H. 15)dargelegt. Genug, dass
H. Ubbelohde, Fritz Bär, Thallmaier, Esser,
Strützel, Le Suire, Urban, Kern u. s. w.
wieder mit Landschaften von bekannter Vortrefflichkeit
, Schäfer mit mehreren seiner schönen
mythologischen Kompositionen (s. S. 512), Raf-
fael und Georg Schuster-Woldan, dieser
mit einem seiner anmutigen Kinderbilder:
„Dreikönigsfest", jener mit einem ganz teppich-
artigbehandelten weiblichen Rückenakt charakteristisch
vertreten sind; desgleichen Geffcken
mit ebenso weich und angenehm gemalten,
wie sympathisch aufgefassten Bildnissen eines
alten Herrn. Auch seine originellen Oelwisch-
bilder fehlen nicht. Eine ganze Serie seiner
grossartig einfach gesehenen Berg- und See-

KARL GAMPENRIEDER

Jahres-Ausstellung im Münchener Glaspalast:
Münchener Künstlergenossenschaft

BILDNIS

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