Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 6. Band.1902
Seite: 462
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-^^> DIE TURINER AUSSTELLUNG

e. bakalow1ts söhne, wien schale und jardiniere

stärkeren lokalen, vielleicht sogar nationalen
Einschlag. Sieht man von einigen TiFFANY-Glas-
fenstern ab, die Bing aus alter Freundschaft in
seinem Pavillon hängen hat, so ist ausschliesslich
französische Kunst vertreten. Die Autoren
sind insbesondere: Colonna, de Feure, De-
lancourt, der junge Bing. Die Formen und
Farben der Möbel schliessen sich, wie gesagt,

gustav gurschner « « statuette

an den Charakter des Louis XVI. Stiles an;
lichte Töne, schöne Stoffe, sorgsame Arbeit
sind die Wirkungsmittel. Alles zusammen kann
das Urteil, wenn also gewertet werden soll,
heissen: hübsch, aber nicht aufregend. Zum
Besten gehören einige Porzellanvasen und
Speiseservice aus Limoges und der graziöse
Schmuck. Dabei sei angemerkt, dass ich in der
ganzen Turiner Ausstellung, von ganz wenigen
Arbeiten H. St. Lerche's abgesehen, keine
einzige neuartige Schmuckarbeit gesehen habe.
Lalique's Einfluss war eben allzu mächtig.

W. Fred

DIE SEKTION ITALIEN

Die Motive der Veranstalter der Turiner
Ausstellung sind klar und hier ja auch schon
zu verschiedenen Malen angedeutet worden:
man wollte dem Volke durch diese Veranstaltung
eine Lehre für die Zukunft, den
Künstlern die beste Schule geben. Das ist
ein überaus vernünftiges Beginnen gewesen,
soweit es sich nicht um die Frage handelt,
inwieweit dadurch die kunstgewerbliche Entwicklung
der fremden Länder geschädigt
wird. Der Kritiker der Turiner Ausstellung
scheint mir keine besondere Verpflichtung
zum Zurückhalten seines Urteils der italienischen
Abteilung gegenüber zu haben, denn
sowohl die fremden Künstler als die fremden
Kritiker haben ja nur dem italienischen Volke
durch ihre Beteiligung einen Dienst erwiesen,
und schliesslich würde es auch ein schlechter
und nur äusserlicher Lohn sein, wenn man
seine kritischen Betrachtungen über die
Eigenschaften der italienischen Objekte höflich
verschweigen oder übertünchen wollte.
So lässt sich nur sagen, dass das, was zu

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