Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 7. Band.1903
Seite: 78
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-^£22> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN

"W/IEN. Die > Secession« eröffnet anfangs No-
vember ihre »XV. Ausstellung«, die bis Ende
Dezember dauern soll. Sie wird, da im kommenden
Frühjahr eine rein österreichische Ausstellung stattfindet
, fast nur Werke fremder Künstler enthalten
und in der Hauptsache geschlossene Kollektionen.
Kalckreuth, Leibl, Rudolf von Alt werden da
genannt, dann die polnische Künstlervereinigung
■»Sztukai in Krakau. Die junge hiesige Künstlervereinigung
»Wiener Kunst im Hause < wird zwei
Interieurs vorführen.

r

den

DRAG. Ausstellung moderner Franzosen. In kurz
* Zeit bietet der rührige Verein »Manes< d<
kunstliebenden Kreisen Prags wiederholt Gelegenheit
, hervorragende Künstlerpersönlichkeiten kennen
zu lernen. Im Sommer überraschte und fand Bewunderung
die äußerst geschickt und geschmackvoll
veranstaltete Ausstellung Rodinscher Plastiken, die
diesen Uebermenschen in der Kunst, in seiner vollen
Wirksamkeit, in mehr als sechzig Arbeiten unserem
Publikum zugänglich machte; jetzt wieder gestattet
die Vorführung von hundert-
vierundfünfzig Werken modernster
Pariser Maler und
Piastiker, mit Meistern Bekanntschaft
zu schließen,
deren Namen wohl bekannt,
deren Werke aber so selten
außer Paris zusehensind. Die
Bestrebungen des »Manes«,
durch diese Veranstaltungen
kunstfördernd zu wirken, Sinn
und Verständnis bei dem
Publikum zu wecken, sind
anzuerkennen, und das so
temperamentvolle Vorwort
des Kataloges, das sich mit
Ermahnungen, Vorwürfen,
begeistertem Anpreisen, belehrenden
Aussprüchen an
die Menge wendet, wird
sicher nicht ohne Eindruck
bleiben, aber — ob der Erfolg
der erwünschte sein
wird? Wer weiß das. Die
große Menge läßt sich nicht
so leicht bekehren, am aller-
wenigstenWerken gegenüber,
die so ungewohnt, so befremdend
sind, die gerade
schon sehr entwickeltes Feingefühl
und vollständige Hingabe
an das Kunstwerk voraussetzen
. Dem Künstler
und Kenner ist diese Ausstellung
ein großer Genuß
und die Möglichkeit
in so interessanter
Zusammenstel
lung
Meister
wie Puvis de

Chavannes,
Claude Monet,
Degas, Sisley,
Renoir, Pissaro,
Harrison, Alfred
East, J. F.
Raffaelli,A.Bes-
nard, E. Car-
riere, H. Martin,

C. Meunier, Le Georg wrba

Sidaner, Emile Claus, A. Charpentier, J. E. Blanche,
Gaston la Touche, F.Jourdain, J. O. Laurens, Degas
und viele andere in vorzüglichen Arbeiten genießen
zu können, kann nicht genug gewürdigt werden.
An sechzig Individualitäten, beinahe jede interessant,
und wenn auch einige mit unterliefen, deren persönliche
Anschauung auch bei Nichtignoranten Kopfschütteln
verursacht, so nimmt man das gerne in
Kauf, denn wo so viel Gutes ist, kann man das leicht
übersehen. K.

lY^ÜNCHEN. Der illustrative Teil des vorliegenden
Heftes steht in einer nicht unbeträchtlichen
Zahl von Bildern noch im Zeichen der »Sommer-
Ausstellung der Secession«. Es ist bei den betreffenden
Sujets unterschriftlich darauf hingewiesen
. — Auf der »Wies'n«, zum Oktoberfest,
hat sich heuer zum zweiten Male eine »Moderne
Kunstausstellung«, etabliert, die in den grotesken
Satiren auf die Werke einer Reihe von künstlerischen
Berühmtheiten die Besucher zu herzbefreiendem
Lachen zwingt. Treffsicher sind die Karikaturen,

in denen von »Münchnern«,
um nur einige zu nennen
u. a. Lenbach, Uhde, Stuck,
Zügel, Samberger, Habermann
, dann von sonstigen
Größen Klinger, Rodin,
Klimt, Khnopff persifliert
werden, fast alle. Und so
ist es denn auch dieses Mal
mehr als ein bloßer Ulk, zu
dem sich hier eine flotte Schar
übermütiger junger Künstler

zusammengefunden hat.j
Schade ist es, daß nur einzelne
der Urheber, wie in der
PlastiklH. Güttner, Lorchner
, Älbertshofer, verraten
werden. — Im Hinblick
darauf, daß für die Kunstgewerbeausstellung
1904 der
Glaspalast in Aussicht genommen
ist, wird neuerdings
die Frage der Gestaltung der
Kunstausstellung des genannten
Jahres ventiliert.
Denn daß diese einfach ausfiele
, würde, da die Verkäufe
auf einer Jahresausstellung
sich im Durchschnitt auf etwa
400000 M. beziffern, doch eine
große Schädigung der Münchener
Künstlerschaft bedeuten
. Andererseits böte
aber die Unterbringung einer
Jahresausstellung an anderer
Stelle
Schwierigkeiten
,
denn das
jetzt der
Secession
zur alleinigen
Benützung
überwiesene
Ausstellungs
-
gebäude
am Königsplatz
kann, der

















iT-ll



monumentalbru-nnen in. nordlingen

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