Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 7. Band.1903
Seite: 125
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VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN

bleiben können. Am erfreulichsten wirken die Landschaften
von Alfred Zoff, der während des letzten
Jahres zur Meisterschaft gereift ist. Das Technische
hatte er schon lange weg, aber nie vorher gelangen
ihm so überzeugende Stimmungen, wie er sie diesmal
in seinem »Kanal in Belgien«, »Motiv aus
Brügge«, »Abend auf der Düne« durch glückliche
Wahl des Ausschnitts und kraftvolle Tiefe der Farbe
im Beschauer hervorruft. Sonst wären noch Darnaut
und Marie Egner und, von in Graz lebenden Künstlern
, die Landschafter Damianos und Marussig
hervorzuheben. Auch die hier beliebten Porträtmaler
Pirsch und Kainzbauer bewegen sich in
aufsteigender Linie. Die Plastik ist schwach vertreten
, nur ein tiefempfundener Grabmals - Entwurf
von A. Rantz verdient Erwähnung. — Der Kunstverein
bringt eine kleine Sonderausstellung des
steirischen Landschafters O'Lynch, der seine Eigenart
durch Anschluß an die Dachauer Künstlergruppe
vorteilhaft ergänzt hat. Daran schließen sich einige
ehrlich geschaute Porträts des jungen aufstrebenden
Hermann Torggler. E.

I/" ÖNIGSBERG. In der Teichertschen Kunsthand-
lung fanden wir kürzlich eine ganze Zahl der
im achtzehnten Jahrhundert so beliebten Miniaturporträts
, welche jetzt wieder in Aufnahme kommen,
da man sich einesteils an der Photographie satt gesehen
haben mag, andererseits diese feinen, kleinen
Kunstwerke jetzt wieder mehr zu schätzen weiß,
als fast das ganze vergangene Jahrhundert. Die
Künstlerin, eine Königsbergerin, Gabrielle Rosenhain
ist eine Schülerin der Madame Debillemont-
Chardou in Paris. Ferner sahen wir an gleicher
Stelle mehrere Originalradierungen von Willie
heydemann-London, der mit seinen Arbeiten in
England und Frankreich glänzende Erfolge zu verzeichnen
hat. Besonders zu nennen wären von

seinen ausgestellten Blättern »Englische Artillerie
bei Colenso«, »Verfolgte Schmuggler«, »Napoleon mit
Kindern«, »Alte Melodien«.— Ende Oktoberwaren im
Salon »Neue Kunst« verschiedene sehr interessante,
mehr oder weniger bildartige Studien von Bischoff-
CüLM-Berlin ausgestellt, welche derselbe in Nidden
auf der Kurischen Nehrung gemacht, wo er sich
im Sommer immer einige Zeit studienhalber aufhält
. Sie zeigten alle eine recht gute Farbe, viel
Leben und Charakteristik, welche besonders in einer
alten Frau und dem jungen Mädchen zum Ausdruck
kamen, während ein größeres Aquarell ein vorzügliches
Wasser aufwies. Recht tüchtige landschaftliche
Studien, ebenfalls aus Nidden, hatte Fräulein
Hanna Hesse zur Ausstellung gebracht. Noch
besser waren jedoch Fräulein Marc Wedel's Studien
aus Mecklenburg, die, in Aquarell gearbeitet,
einen wesentlichen Fortschritt bedeuteten. Unter
denselben waren die am feinsten empfundenen »Der
Spielplatz« und »Ein Gäßchen«. Ferner waren daselbst
noch drei oder vier achtbare Studien eines
jungen Deutschamerikaners M.Schwarz ausgestellt.
Bei Teichert waren um dieselbe Zeit zwei gute Bilder
von Professor FRiESE-Berlin, natürlich Wild und
Wald. Dann eine große Zahl recht tüchtiger Studien
von unserm hiesigen Maler Eisenblätter, welche
ebenfalls in Nidden entstanden. Ferner sahen wir
da ein paar Bilder von Antonie Salkowski, sowie
von unserm alten O. Rabe-Zoppot. Während
erstere recht frisch und farbig wirkten, hatten die
unseres früheren, hier so beliebten Königsbergers,
leider etwas von Buntdruck. ^

DASEL. Auf der jetzt hier veranstalteten Aus-
Stellung des künstlerischen Nachlasses von Wilhelm
Volz wurde das Gemälde »Traum der heil.
Cäcilia« von privater Seite erworben und der Sammlung
des Kunstvereins als Geschenk überwiesen.

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