Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 7. Band.1903
Seite: 305
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-*-£^> WILHELM VON RÜMANN

W. VON RUMANN

GRABMAL DER HERZOGIN LUDOVICA
Das Original-Bildwerk in der Kgl. Glyptothek zu München

Resümieren wir zum Schlüsse alle die
Einzelzüge, die uns aus Rümanns Werken
entgegengetreten, so finden wir ein entwickeltes
Formgefühl bei kräftig sich äußernder
Gestaltungsgabe, im Porträt eingehende
Beobachtung und Sinn für charakteristische
Auffassung eines lebensvollen Eindrucks, besonders
aber das Vermögen, solche Eindrücke
zu effektvollem Ausdrucke zu steigern. Kommt
dazu noch ein entschiedenes Raumgefühl, so
ergeben sich alle die Eigenschaften, welche die
bisherigen Erfolge dieses Künstlers auf allen
Gebieten der Bildhauerei gewährleisten. Bei
Rümanns größeren Monumenten konzentrierte
sich sein künstlerisches Interesse vornehmlich
auf das Problem der Reiterfigur. Vor allem sei
auf das Kaiser Wilhelm-Denkmal in Stuttgart
(s. S. 320) und das Prinzregenten-Denkmal in
Nürnberg (s. S. 318 u. 319) hingewiesen. Besonders
das letztere zeigt einen imposanten
tektonischen Aufbau und reiche bildnerische
Details. Das Verhältnis der mannigfaltig gegliederten
Massen zu der ruhig gehaltenen
Bronzefigur ist ein überaus glückliches. Im
Verein mit dem Architekten Paul Pfann ist

es Rümann gelungen, die gegebene Situation
in jeder Hinsicht trefflich auszunützen.

Wenn man von dem Künstler Rümann
spricht, muß man auch seiner Tätigkeit als
Lehrer an der Akademie der bildenden Künste
zu München gedenken. Seit 1887 wirkt Rümann
in dieser Stellung, und er hat auf die
Entwicklung und Förderung vieler junger
Künstler den günstigsten Einfluß ausgeübt.
Aus dem Kreise seiner bisherigen Schüler
gingen Talente der verschiedensten Richtungen
hervor. Den Gegensatz zu dokumentieren,
nennen wir hier nur Hermann Hahn und
Hubert Netzer. Auch an äußeren Erfolgen
hat es Rümann nie gefehlt. 1887 wurde er
zum Professor ernannt, 1891 erhielt er den
Verdienstorden der bayerischen Krone und
wurde in den persönlichen Adelsstand erhoben.
So bietet sich denn zum Schlüsse das erfreuliche
Bild eines Mannes, der auf des Lebens
Höhen steht, der in seiner Kunst mit der
modernen Entwicklung gleichen Schritt hält,
und dem der Erfolg stets Anregung zu neuem
Schaffen und Wirken gibt.

Die Kunst für Alle XVIII 305 39


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