Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 7. Band.1903
Seite: 363
(PDF, 173 MB)
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-!r4^> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <ö=ä^

Kunst geführt; die Präraffaeliten hätten seinen
Ruhm vielleicht vernichtet, wenn der Künstler
länger gelebt haben würde. Die ausgestellten Zeichnungen
von Marcus Behmer werden, nach den
Schöpfungen des italienischen Malers gesehen,
doppelt stark als Aeußerungen eines perversen Geschmackes
empfunden. Der junge Zeichner ist in
hohem Grade von Beardsley beeinflußt, nicht ohne
einen gewissen dekorativen Geschmack und von
entschiedener Begabung für das Groteske; aber ob
er ein schöpferischer Geist ist, läßt sich nach den
bisherigen Proben seines Talentes nicht sagen. Ein
paar lustige Einfälle beweisen nicht viel, und mit
der Verzerrung von Naturformen lassen sich leicht
drastische Wirkungen erzielen. Immerhin hat Behmer
ein feines Gefühl für den Reiz der Linie und auch
Humor. Das Bedenkliche ist nur, daß bei ihm als
Selbstzweck erscheint, was bei Größeren nur einen
Ausfluß der Laune vorstellt.

Hans Rosenhagen

PERSONAL- UND

ATELIER-NACHRICHTEN

F\RESDEN. Zum Lehrer an die kgl. Akademie
der bildenden Künste in Dresden wurde soeben
der Münchener Maler Emanuel Hegenbarth berufen
. Er soll an die Spitze einer neu zu gründenden
Klasse für Tiermalerei treten. Hegenbarth ist 1858
zu Böhmisch-Kamnitz geboren und gehörte der Schule
von Heinrich Zügel an. Vor Jahresfrist lehnte er
einen Ruf an die Kunstakademie zu Prag ab, weil

er noch nicht gehörig vorbereitet sei. Den Ruf nach
Dresden hat er jetzt angenommen. — Der Bildhauer
Erich Hösel, der Schöpfer des bekannten Hunnen zu
Pferd, hat seine Stellung als Vorsteher der plastischen
Abteilung der kgl. Porzellan-Manufaktur zu Meißen am
1. April angetreten. Der »Hunne« brachte ihm 1895 als
Schüler von Robert Diez das große Reisestipendium
der kgl. Kunstakademie zu Dresden ein, ferner 1896
die kleine goldene Medaille der Internationalen
Jubiläums-Kunstausstellung zu Berlin und 1900 die
goldene Medaille in Paris. Außerdem schuf Hösel
den Liebenberg-Brunnen zu Spangenberg (mit der
Gruppe eines Liebespaares), eine Terracottagruppe
(Ende) im Albertinum zu Dresden und verschiedene
Köpfe und Gruppen, deren Motive er sich auf einer
Orientreise 1898 geholt hatte. Seitdem 1. Oktober 1899
bis jetzt war Hösel, der jetzt fünfunddreißig Jahre
alt ist, Lehrer an der kgl. Kunstakademie zu Kassel.
— Eine Plakette zu Ehren des Geheimen Hofrats
Prof. Dr. Georg Treu zu Dresden hat der Dresdner
Bildhauer August Hudler im Auftrage einiger
Freunde des geschätzten Archäologen zu dessen
sechzigstem Geburtstage am 29. März d. J. geschaffen
. Die wohlgelungene Plakette zeigt das
Profilbildnis des Gefeierten. Außerdem wurden
Treu 1000 Mk. zu einem Ankauf für das Albertinum
überreicht. Der Genannte hat sich um die
Dresdner Skulpturensammlungen hohe Verdienste
erworben. Insbesondere hat er eine Sammlung
moderner Bildwerke — deutscher, französischer,
belgischer u.s.w. — geschaffen, wie sie sonst nirgends
existiert. Die ausgezeichnete Sammlung moderner
französischer Bildwerke ist, was bei dieser
Gelegenheit gesagt sein mag, neuerdings in einer

walter lei stiko W

IM GRUNEWALD (1902)

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