Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 7. Band.1903
Seite: 389
(PDF, 173 MB)
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.t-^Ö> PERSONAL-NACHRICHTEN VON AUSSTELLUNGEN -C^=^

GESTORBEN: In München der BildhauerjAKOBOS
Malakates; in Augsburg der Bildhauer
und Kunstschullehrer S. Schmidt; in Groß-
Lichterfelde am 8. April der Porträtmaler Prof.
August Gösch, zweiundachtzig Jahre alt; in Paris
der Bildhauer Jean Jules Allasseur, achtzig
Jahre alt.

VON AUSSTELLUNGEN

UND SAMMLUNGEN

MÜNCHEN. Eine graphische Ausstellung, die
nicht umfangreich, aber von nicht zu unterschätzender
Bedeutung ist, haben M. Heymann und
J. Brockhoff, die Leiter einer vielbesuchten
graphischen Schule, veranstaltet. Bemerkenswert
ist die in dieser Ausstellung vertretene Künstlergruppe
ganz besonders um des Erfolges wie der
Intensität willen, womit sie an der Vervollkommnung
und Bereicherung aller graphischen Techniken arbeitet
. Heinrich Wolff, der Begründer dieser
graphischen Schule, ist inzwischen als Lehrer an
die Königsberger Kunstakademie berufen worden,
beteiligt sich aber an der Ausstellung mit einer
Mappe von zehn Blättern in allen möglichen Techniken
der Stein- und Kupferätzung. M. Heymann,
der die Zeichenklasse und lithographische Abteilung
der Schule leitet, ist durch einen kleinen Frauenkopf
in Bleistift — jedem Menzel ebenbürtig —
und zwei Steindrucke in Schabmanier vertreten,
in welchen er die volle malerische Schönheit englischer
Mezzotintostiche erstrebt und erreicht hat.
Wie die beiden ebengenannten ist Hans Völkerling
Schüler Bräuers. Von ihm sind farbige Blätter in
Aquatinta und Holzschnitt, Handzeichnungen, Radierungen
in gemischten Techniken, treffliche Plakatentwürfe
und eine pikant gemachte, halblebensgroße
Pierrette in Gouache zu sehen, lauter überaus tüchtige
Arbeiten, gleichmäßig gut und ernst bei aller
Mannigfaltigkeit. Brockhoff zeigt in wenigen Aqua-
tintablättern Geschmack und hohes Können. W.
Schwarz bringt eine Reihe von Steindrucken in
den verschiedensten Verfahren, schwarz und in
Farben, die alle außergewöhnliches Geschick für das
Technische, wenn auch noch nicht alle einen sicheren,
ausgereiften Zeichner verraten. Einen prächtig lithographierten
Männerkopf brachte Frl. Nachtigall,
andere sehr gute lithographische Schularbeiten die
Damen Poll und Schürer, Mathilde Ade pikant
erfundene radierte Ex libris u. s. w., Fräulein Bernhardt
die kraftvolle Schilderung eines Hamburger
Fleets in farbiger Radierung. Zwei schöne Blätter
des Zügelschülers Thomann, der hier das Technische
des Steindrucks erlernte, sind schon aus der Secession
bekannt. Aus allen diesen Arbeiten spricht ein Ernst
der Arbeit, ein Fleiß und eine Freude am Schaffen,
die man in den Schulausstellungen der staatlichen
Kunsthochschulen recht oft vergeblich sucht. Man
sieht hier in München gar deutlich, wie sich der
Schwerpunkt des Kunstunterrichts von den Akademien
immer mehr nach der Seite der privaten Mal- und
Kunstschulen zu verschiebt. □

KÖNIGSBERG i. Pr. Nun da sie vorüber, sei
*■auch über unsere, alle zwei Jahre wiederkehrende,
jetzt XLI. Kunstausstellung berichtet. Im ganzen
waren über fünfhundert Bilder ausgestellt, davon
ein großer Teil recht guter Sachen; und wenn auch
schon manche auf verschiedenen Ausstellungen zu
sehen waren, für uns hier im Nordosten waren sie
jeweils doch eine Neuheit. Vor allem, was die
Hauptsache: von hiesigen Malern waren gegen vierzig
Bilder vorhanden, von denen eine große Zahl von
den in den letzten beiden Jahren neu für die
hiesige Akademie gewonnenen Lehrern stammte.
Olof Jernberg fiel unter diesen unserem heimischen
Kunstleben neu gewonnenen Kräften, die,
nebenbei bemerkt, an der Akademie ein recht

august schaeffer

wolfgangsee

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