Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 7. Band.1903
Seite: 414
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_07_1903/0466
^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^=^

vor diesen Studien stand, deren Herkunft von einem
deutschen Maler er kaum glauben wollte, und daß der
berühmte Italiener schließlich in einem Namen,
in einem Vergleich, alle seine Bewunderung ausdrückte
, in dem Namen — Constable. Und diese
Bilder, diese »blühenden Kirschbäume«, dieser »Fluß
im Morgennebel«, die in der merkwürdigen organischen
Kraft ihrer Malerei, in der großen Auffassung
von Form und Komposition machtvolle, elementare
Naturschilderungen bedeuten! Noch seien die seltsam
visionären Stimmungen von A. Frickenhaus,
sowie die figürlichen Arbeiten von Zundel genannt,
sowie auch das merkwürdige Gerücht erwähnt, daß
diese Sammlung, die nunmehr in ein schönes eigenes
Heim nach Pallanza wandert, dem württembergischen
Lande vielleicht nicht für immer verloren
sein soll. h. t.

D ASEL. Gegenwärtig zeigt unsere Kunsthalle eine
Ausstellung von Oelbildern und Original-Steindrucken
derMitglieder des Karlsruher Künstlerbundes.
Unter dem, was sonst zu sehen ist ragen fünf üel-
bilder und sieben Aquarelle des in München tätigen
Zürcher Tiermalers A. Thomann hervor. Die Art,
wie dieser Künstler die Tiere in ihrem Milieu sieht
und sie farbig damit in volle Harmonie bringt, findet
den Beifall aller Kenner und Versteher. Thomann
ist eine selbständige Individualität neben H. Zügel,
mit dem er allerdings in der Auffassung etwas gemein
hat. — Für unsere öffentliche Kunstsammlung ist

erich hancke bildnis .des schau-

(Berliner Secession) spielers pagay « « «

ein Genrebild von E. Beurmann (Basel) »Auf dem
Schulwege« (Pastell) erworben worden. g.

"W/IEN. Aus der jetzigen Ausstellung der »Seces-
*^ sion« hat das Unterrichtsministerium ein
Aquarell von Rudolf Alt, »Eisengießerin«, und die
Marmorbüste einer alten Frau von Franz Metzner
erworben, der niederösterreichische Landesausschuß
die Gemälde »Im Studiensaale« von Josef Engelhart
und »Abendläuten« von Ernst Stöhr.

A NTWERPEN. Hier hat man in den schlecht
belichteten Räumen in der Rue Venus eine
höchst interessante Aquarellausstellung veranstaltet,
in welcher auch zahlreiche Pastellbilder, Radierungen,
Zeichnungen, sowie Skulpturen jeder Art, im ganzen
sechshundert Werke, ausgestellt sind. Besonders
wertvoll ist die Ausstellung durch die einmütige
Beteiligung des königl. belgischen Vereins der
Aquarellisten und des Vereins belgischer Radierer
geworden. Ausländische Künstler sind in dieser
Ausstellung nicht vertreten. h. Oe.

]V/|ÜNCHEN. Im Künstlerhause ward aus Anlaß
des im Beginn des Mai hier tagenden Dritten
Bayerischen Frauentages eine Ausstellung von Gemälden
, Plastiken und kunstgewerblichen Arbeiten
von Münchener Künstlerinnen veranstaltet, die zwar
etwas improvisiert wirkte, immerhin aber in dem,
was dafür in wenigen Tagen zusammengebracht
worden war, ein künstlerisch recht interessantes
Bild bot. Zwei Säle des Parterres waren der Ausstellung
dergestalt eingeräumt, daß der eine vorwiegend
Gemälde und Plastiken aufwies, der zweite
den angewandten Künsten gewidmet war. Unter
den Malerinnen war u. a. Helene Raff mit einem
fein gestimmten, sehr ähnlichen Porträt der Frau
Prof. Erdmannsdörfer vertreten, Emmy Lischke mit
einer ihrer im Ton so reizvoll wirkenden Stimmungslandschaften
. Gute Charakteristik verriet das Porträt
einer alten Dame von Anna von Amira, das neben
Henr. Fürther's Bildnisstudie von der Frühjahr-
Secession her bereits bekannt war. Ein Studienkopf
von Math, von Campe berührte nicht uninteressant,
einen starken Eindruck hinterließen die Geflügelbilder
von Marie Kurz. Clara Walther hatte
einige ihrer trefflichen Rötelstudien beigesteuert,
Doris Raab und Linda Kögel graphische Arbeiten
. Auch eine Konfirmandin von Frl.Zimmermann
sei rühmend genannt. Unter den Vertreterinnen
der Plastik überraschte Sophie F. Hormann, die
zum ersten Male als Bildhauerin mit einem Brunnenrelief
erfolgreich debütierte. Irene Hildebrand
war mit einem Bildnisrelief gut vertreten, Emmy
von Egidy mit der charakteristischen, fein durchgearbeiteten
Statuette einer sitzenden Dame.

■PvRESDEN. Die Frage der Gestaltung der deut-
sehen Kunstabteilung auf der Weltausstellung
in St. Louis hat zu einer Kontroverse zwischen der
»Allgemeinen deutschen Kunstgenossenschaft« und
dem Reichskommissär geführt. Wie bereits berichtet
wurde (s. S. 366 d. 1. Jahrg.), will Geheimrat Lewald
die Organisation der deutschen Ausstellung einer
freien Kommission übertragen; gegen dieses Verfahren
der Reichsregierung hat die »Kunstgenossen-
schaftc durch den jetzigen Vorsitzenden des Hauptvorstandes
, den hiesigen Bildhauer Friedrich Offermann
, Protest eingelegt, zu dem sich verschiedene
Lokalvereine (auch in Berlin und München) bereits
zustimmend geäußert haben. Ein Delegiertentag
der »Kunstgenossenschaft« ist für Ende Mai nach
hier einberufen.

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