Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 7. Band.1903
Seite: 519
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«*-£sö> DIE FÜNFTE VENEZIANER KUNSTAUSSTELLUNG

GASTON LA TOUCHE

Fünfte Internationale Kunstausstellung in Venedig

DAS SOUPER

Polizeimeister, so holt sich der Vorstand
die Juroren womöglich aus dem Auslande,
jedenfalls nicht aus Venedig und verpflichtet
sie, ohne irgendwelche Rücksicht nur Werke
von absolutem Kunstwerte als würdig anzuerkennen
. In diesem Jahre haben die Maler
Albert Baertsoen aus Gent, Giulio Aristide
Sartorio aus Rom, sowie Charles Cottet aus
Paris und die Bildhauer Davide Calandra
aus Turin und Domenico Trentacoste aus
Florenz die Jury gebildet, die, wie das Gerücht
geht, fünfundachtzig vom Hundert der
eingesandten Arbeiten zurückwies, unddadurch
den sonst so strengen Vorstand veranlaßte,
in die Ausstellung selbst einen Salon des
Refuses einzufügen, der wie ein Limbus voll

nicht ganz Verurteilter und nicht ganz Begnadigter
einen etwas wunderlichen Eindruck
macht.

Aber noch höhere Schranken hält man für
notwendig, um Halbheiten und profanes Volk
die vornehme Schwelle nicht überschreiten
zu lassen: das Statut verbietet rundweg die
Einladung von Künstlern, die in Venedig
leben und zugleich Italiener sind. Wer von
solchen ausstellen will, muß das Fegefeuer
der Jury durchmachen, und wir können uns
denken, wie grausam diese unter den Hunderten
aufräumen mag, die vom Malen der Kanäle
und der Markuskirche ihr Leben fristen und
auf die Ausstellung als eine Fremdenfalle
im großen hoffen.

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