Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 8. Band.1903
Seite: 81
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LANDHÄUSER DER ARCHITEKTEN J. W. BEDFORD
UND S. D. KITSON IN LEEDS

Von Hermann Muthesius, London

Man kann es nicht oft genug wiederholen,
daß das moderne englische Haus aus
einer engen Wiederanknüpfung an die alte
traditionelle englische Bauweise, sozusagen
dieVolksbauweise, entstanden ist und in seiner
innern und äußern Erscheinung nichts weniger
erstrebt als etwa „modern" in dem heutigen
kontinentalen Sinne zu sein. Im Gegenteil, man
baut in Verliebtheit in das Alte, echt Heimische,
Ueberlieferte, und man gerät in Erregung,
wenn die jetzigen Evolutionen in der Jagd
nach dem sogenannten neuen Stil auf dem Kontinent
erwähnt werden. Man sieht in den letzteren
nur eine dem Engländer ganz unbegreifliche
Verkennung der Ziele der häuslichen Kunst.
Wozu das alles, fragt man, was soll all der

Aufwand, dieses Liniengewirr, diese gezwungenen
Kurven und gesuchten Verbiegungen ?
Wir wollen doch nichts anderes als bequem und
behaglich wohnen, möglichst ruhig und unbehelligt
von diesen gewollten Aufdringlichkeiten!
Man verschone uns in unserm Hause vor
allem mit ,,new art". Das ist die allgemeine,
man kann sagen, die einstimmige Meinung in
England,nicht nur des kunstsinnigen Publikums,
sondern auch der Architekten, dekorativen
Künstler und aller, die zur Bildung unseres
Hauses beisteuern. Es ist ein ganz eigentümliches
Schicksal, daß die Bewegung, die von
England ausging, auf dem Kontinent zu einer
Entfaltung geführt hat, die der englischen
Auffassung so entgegengesetzt wie möglich ist.

Dekorative Kunst. VI. 3. Dezember 1902.

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