Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 8. Band.1903
Seite: 398
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DIE KONVENTIONEN DER KUNST (aphoristisch)

(Fortsetzung)
Von Karl Scheffler, Friedenau

In den dekorativen Künsten werden Auseinandersetzungen
zwischen Stil und Natur
überall nötig, weil die Verständigung den Weg
über Naturformen nimmt, der Wirklichkeitssinn
seine Rechte fordert und jede Vernachlässigung
zu strafen weiß. Da alle Instinkte
zum Monismus drängen, so möchte der Maler
Anschauung und Erkenntnis vereinen. Die
Pflanze wird als schön empfunden, wegen der
ornamental gefühlten Gesetzmäßigkeit, die ihr
Organismus so freigebig verrät; aber das
von ihr abgeleitete Ornament, die Stilisierung,

scheint dann der Betrachtung wieder zu
arm, zu abstrakt, und der Künstler verleiht
seiner Darstellung einige, prinzipiell nicht
künstlerische Züge des pflanzlichen Sonderlebens
, um das allzu Erkenntnistheoretische
durch Zugeständnisse an die naive Anschauung
zu mildern. Das Gefühl unterscheidet
in jedem Falle der Stilisierung sehr scharf.
Eine Blume darf immerhin stark und
tendenzhaft stilisiert sein; man wird sich in
diesem Falle die verschiedenartigste Deutung
ihrer geometrischen Gesetzmäßigkeit gefallen

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