Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 10. Band.1904
Seite: 78
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-5-^> MARGARETE VON BRAUCHITSCH

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TISCHDECKEN AUS DUNKELGRAUEM LEINEN
MIT MASCHINENSTICKEREI IN WEISZER SEIDE

das Knistern und Schillern
der applizierten Seidenstückchen
, das kräftige Korn des
Leinengewebes, die charakteristischen
Licht-undSchatten-
wirkungen, welche durch die
Führung des Fadens, durch
Richtung und Lagerung der
Stiche entstehen und der
Stickerei Leben und Physiognomie
verleihen, auf dem
Papier im Druck erstehen?
Hier spricht nur die Zeichnung
und zuweilen härter
und lauter, als es beabsichtigt
und auf den Originalen der
Fall ist, dafür aber in der
von den Bestechungen der
Farbe und des Materials unabhängigen
, ganz auf sich gestellten
Klarheit. Der Zeichnung
können wir also gerecht
werden. Und mit Freude
sieht man die drei Elemente,
welche für die Begabung der
Künstlerin von Anfang an
charakteristisch schienen, in
den vorliegenden Entwürfen
zu gemeinsamem Ausdruck
gelangen. Vor allem: das organische
Erfassen der Naturformen
in ihrer Bewegtheit,
das einer gewissen Stärke
des künstlerischen Temperamentes
, gepaart mit liebevoller
Treue der Beobachtung
entspringt, dann: das
sichere Gefühl für die rhythmische
Gliederung der Formgruppen
und die Verteilung
ihrer Werte im gegebenen
Raum, und endlich: die
Frische und Fülle der Phantasie
, die immer neue Gebilde
aus den der Natur
entnommenen Keimen zu
locken weiß und so einen
quellenden, jede Schablone
bannenden Reichtum dekorativer
Momente schafft.

Diese künstlerischen
Vorzüge von Margarete
von Brauchitsch stellen
ihre Arbeiten so hoch über
das meiste, was heute auf
gleichem Gebiete erzeugt
wird; denn Technik, und
werde sie von Meisterhand

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