Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 10. Band.1904
Seite: 193
(PDF, 131 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_10_1904/0211
Seit der zu früh verFforbene MeiFfer der Linie
und des Ornaments, Otto Eckmann, die HusFchmückung
im allgemeinen im DienFte der angewandten KunFf
und die des BuchFchmucks im beFonderen in die
modernen Wege geleitet hat, vergehen viele ffreb-
fame Künffler ihre KräFte mit mehr oder weniger
GeFchick an dem dankbaren, aktuellen, aber nicht
leichten Thema der fogenannten „Buchkunff".

Unter den vielen BeruFenen aber wenig Huser-
wählten in DeutFchland Fcheinf mir der hier beFpro-
chene R3CBHRD GR3MM, Maler, Graphiker und
Buchgewerbter zu KreFeld, einer derjenigen zu lein,
dem die gutmoderne, nicht zu phantaFfiFche, dekorative
HusFchmückung des Buch-3nneren und -Heutieren
Fehr günFtig liegt, dem gute Gedanken in die Zeichenfeder
FlieFzen, und der den deutFchen Verlegern
empFohien werden kann, letzteres namentlich, weil
er ein „Buchgewerbter" im weiteTten Sinne des
Wortes iFt, der fein künrtteriFches Können dem Buchgewerbe
nach allen Seiten hin dienFtbar macht, der
TetbFt Fetzen, Stein ätzen und drucken kann, die
Lithographie durch und durch verlieht, der SchriFten
und Bucheinbände kennt etc.
3Ft doch zwiFchen Folch einem
durchgebildeten KünFtler und
einem anderen, der nur gelegentlich
einmal eine Zeichnung
Für buchgewerbliche
Zwecke Fertigt, ein groFzer Un-
terFchied ! Genügendes zeich-
neriFches Material iFt von Grimm
Fchon vorhanden, Fo daFz man
Fich ein klares Bild über die
Hrt Feines SchaFFens machen
kann.

Der nun dreiFzigjährige begabte
Graphiker aus dem
Fächnfchen Vogtland lag bis
1900 in der BauptFache male-
riFchen Studien in Dresden,
München und kurze Zeit in richard grimm

Florenz ob, und erFt Feit dieFer Zeit beFaFzte er Fich
eingehend mit dem Buchgewerbe, dem er Fich heute
in jeder Beziehung mit grofzem 3dealismus und
gutem Können widmet. Hlles, was zur Buchaus-
Itattung gehört, zieht er in den Kreis Feiner Behandlung
, und wer unfere KunFtzeitFchriften durchficht
oder einfchlägige SonderausFtellungen befucht
hat, wird Grimms Tätigkeit Fchon ÖFters begegnet Fein.

Hn Felbrtändigen grö'Fzeren Hrbeiten liegt VerFchie-
denes von ihm vor. Genannt Feien hier der Buch-
Fchmuck von W. fi. von der Mülbe's „Sonne und
Nacht", deFFen zwei Bilder und Randverzierungen
einFach aber wirkungsvoll Find. 3n „Frühling und
Liebe" Find die Bilder und BIumen-RandleiFten bereits
kräFtiger und von guter KompoFition. Pius
dieFen Publikationen und aus Feinen Lithographien
erFieht man die Hrt Feines perFönlichen und zeich-
neriFchen Empfindens. Die Wahl Feiner StoFFe läFzt
auF den errten Bück den Romantiker erkennen. Bei
„Frühling und Liebe" iFt es Grimm gelungen, ein
vorteilhaftes ,,Buchganzes" zu erreichen. Die Hb-
ftimmung der Farben im 3nneren, das Zufammen-

halten der grofzen und kleinen
Gedichte durch die Umrahmung,
die Erzielung ruhiger Seitenbilder
dadurch, die fiarmonie
von Ornamentik und Schrift
find anzuerkennen und fichtlich
mit Liebe und FeinFühligkeit
gearbeitet.

BeFonders erwähnenswert iFt
Grimms jüngFtes Werk „Der
moderne SchriFten- und Schildermaler
" (F. WoIFrum, DüFFel-
dorF). Für Zier- und Druck-
FchriFt hat Grimm m.E. überhaupt
viel Talent. Dies bewies er
Tchon in R.von LariFdi'sSchriften-
Fammlung, wo er in der infer-
eFFanteren zweiten Folge eine
Exlibris der FympathiFchften, gut lesbaren

Dekorative Kunst. VII. 5. Februar 1904.

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