Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 10. Band.1904
Seite: 380
(PDF, 131 MB)
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DEKORATIVES AUF DER DRESDNER KUNSTAUSSTELLUNG

VVTenn im Jahre 1904 die Erscheinung der
W Haupthalle nicht der Kunstausstellung
selbst ihren Ursprung verdankt, so mögen
wohl finanzielle Gründe dafür mit den Ausschlag
gegeben haben. Die Einbauten Fritz
Schumachers haben ihr grün-blaues Gewand
mit einem gelben vertauscht und an Stelle der
korbgeflochtenen Lorbeerpyramiden sind weiße
Vasen getreten ; aber nur letztere Aenderung
ist zum Vorteil des Raumes gewesen. Geblieben
ist des Dresdener Barockmeisters
Lorenzo Matielli pompöser Neptunbrunnen.
Dieser gigantischen Gruppe zu Füßen hat
sich das kleinere Geschlecht moderner Skulptur
geschart, und über all dies Gewimmel
ragt der Dreizack des Meeresbeherrschers
sieghaft empor.

Blieb der Haupthalle, so unruhig auch die
Menge der weißen und dunkeln Gestalten
vor den vielfältig zerschnittenen Wänden sich

drängt, das gebietende Zentrum in Gestalt
eines genialen Kunstwerkes gewahrt, so ist
die Lösung dieses Problems in dem zweiten
Monumentalraum weit weniger gelungen.
Diesen hat Paul Wallot als Abschluß der
Pfeilerhalle errichtet, die er 1900 für die
Deutsche Bauausstellung schuf. Es ist eine
runde Kuppelhalle mit offenem Scheitel nach
Art des Pantheons. Eine monumentale Bank
bildet den Sockel der bis zur Wölbung weißen
Wand. Die Kuppel selbst ist mit blauen
Fliesen ausgelegt: ein Fries majestätisch
schreitender Löwen, wie wir sie aus assyrischen
Palästen kennen, wird viermal von
einem Rundschild unterbrochen, über dem
ein breitblättriger Baum seine Aeste ausbreitet
. Gedämpftes Licht durchzittert die
Rotunde, und erweckt die kühle, feierliche
Stimmung eines Sakralraumes. Ueber den
weißen Wänden spricht das Blau der Kuppel

wilhelm kreis

monumentaler garten auf der dresdener kunstausstellung 1904

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