http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_12_1905/0369
-^4sg> IN PARTIBUS INFIDELIUM
VASEN AUS BÖHMISCHEM LUSTREGLAS, GLASVASEN VON EMILE GALLE UND BELGISCHE
KERAMIK « AUS DEM HOHENZOLLERN - KUNSTGEWERBEHAUS H. HIRSCHWALD, BERLIN
Dingen, die mit Kunst zu tun haben, und deren
sind sehr viele, und man wird Antwort bekommen
. Man lasse von der äußerlichen Meinung,
eine Kunststadt zu sein, wenn man einige
Künstler in seinen Mauern hält. Künstlermenagerien
, so anmutig sie auch auf harmlose
Gemüter wirken mögen, sie sind das
letzte, was wir brauchen. Was die moderne
Bewegung vom „Jugendstil" sehe
ich ab - - in Magdeburg bis jetzt offiziell erreicht
hat, ist nicht gar so viel. Immerhin
ist es ihren Vertretern gelungen, in das
ancien regime die erste Bresche zu schlagen.
Sie haben dafür das Odium auf sich nehmen
müssen, unbequeme Beamte zu sein. Sie
haben das gern getan, denn sie glaubten, zur
Arbeit für die Kunst berufen zu sein, glaubten
sich nicht dazu da, vorzüglich auf die Bequemlichkeit
der Satten Bedacht zu nehmen.
LESEFRÜCHTE:
An unserer Jugend ist es, zu zeigen, daß die
herrlichen Quellen der deutschen Erfindung und der
Phantasie noch in ihr vorhanden sind und nur verborgen
waren und erdrückt von dem schweren Gestein
des Herkommens und der unseligen Hypertrophie
des Unterrichts. Traut es euch zu, hebt
den Bann, arbeitet mit Feuer und mit Geduld und
zeiget, was ihr erfindet. Hermann Obrist
327
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_12_1905/0369