Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 12. Band.1905
Seite: 501
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AUSSTELLUNG IN MÜNCHEN 1905

hat, zeichnet sich in einem Schlafzimmer
als geschmacksicherer Raumkünstler aus. Die
Möbel sind alle weißlackiert und mit auffallend
geschickt verwendeten, schwarzen Beschlägen
verziert. Hier sind Anregungen
Japans so durchdacht verwertet worden, wie
das nur immer geschehen sollte. Die Möbelbezüge
sind rosa, sonst klingen grüne Töne bestimmend
mit. Ein großes Aquarell, Mädchen
mit Kissen, von Niemeyer selbst, ist vorzüglich
so behandelt, wie es hier wirken soll.
Schreibtisch, Sofa und Sofatisch in grauem
Ahorn bilden einen Teil für sich. Der Waschtisch
ist geschickt vom Schlafzimmer durch
Einbauung getrennt, so daß jedem Zweck der
einzelnen Gebietsteile eines behaglichen und

komfortablen Schlafzimmers Rechnung getragen
ist.

Auf die große Reihe von Zimmern zurückblickend
, darf man sich sehr fest bestärkt in
der Hoffnung fühlen, daß auf diesem Wege
weitergegangen werden wird, und daß das
Ziel, das hier verfolgt wird, Deutschlands
Kultur noch einmal alle Ehre
deren Völkern einbringen wird.

vor den an-

KARL BERTSCH « KAMINECKE AUS DEM DAMENZIMMER « AUSGEFÜHRT VON
DEN „WERKSTÄTTEN FÜR WOHNUNGSEINRICHTUNG", MÜNCHEN « KAMIN
UND FLIESEN VON J. J. SCHARVOGEL, KUNSTKERAMIKER, MÜNCHEN « « «

Die Ausstellung bringt zum ersten Male
einen Friedhof als Ausstellungssache. Paul
Thiersch war hier Raumgestalter, und Friedhofsstimmung
überkommt einen tatsächlich
in diesem kleinen, gut ausgenützten Winkel.

Aber was hier an Denkmalen
ausgestellt wurde, ist
meist wenig erfreulich. Ich
möchte jedoch eine sehr
schwierige Sichtung schon
deshalb nicht vornehmen,
weil mir die durch die Mehrzahl
der Grabmäler ausgesprochene
, also vorherrschende
Tendenz in gar keiner
Beziehung zu dieser fortschrittlich
wirkenden Ausstellung
zu stehen scheint.
Anklängen an Volks- und
Bauern- und Heimatkunst
begegnet man hier bei der
Mehrzahl der Gräber, oder
aber frühchristlicher Stil,
in schlechter Malerei ausgeführt
, soll uns an eine
andere Simplizität erinnern.
Ueber den stilbildenden Unwert
der Heimatkunst hat
sich kürzlich in einer Besprechung
der Direktor des
Germanischen Museums G.
v. Bezold, gewiß ein vortrefflicher
Kenner der ganzen
abendländischen Architektur
, geäußert. Ich weise
darauf hin, um selbst nichts
weiteres über diesen verfehlten
Anhang an diese
sonst so kräftige und gesunde
Anregungen gebende
Ausstellung sagen zu
müssen.

In dem Garten der Ausstellung
, von KarlJaeger
und Peter Birkenholz
entworfen, sind nicht weniger
als sieben Brunnen

Dekorative Kunst. VIII. 12. September 1905.

501

c.i


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