Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 13. Band.1906
Seite: 71
(PDF, 172 MB)
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-a*^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <ö^~

heinrich rettig

Josef Pfungst einer
war? Aus der Zahl
der alten Bilder sind
Werke von Claude
Lorrain und Adriaen
van Ostade besonders
wertvoll. Die Stadt
Frankfurt freut sich
des neuen Besitzes.
Schwierig wird nur die
Frage der Aufstellung
werden. Der in dieser
Zeitschrift schon
früher beklagte Mangel
eines Sammlungsgebäudes
für moderne
Kunst macht sich
aufs neue schmerzlich
fühlbar. Vielleicht
verwendet man das
gleichfalls der Stadt
vermachte Pfungst-
sche Kapital im Sinne
der Kunstinteressen
des Erblassers. r.

TA ARMSTADT. Der
Kunstvereinbringt
eine umfassende Kollektivausstellung
von

Werken Severin
Kroyer's und heimst
den reichen Dank der
Kunstfreunde dafür
ein. Natürlich überwiegen
an Zahl flotte
Seebilder mit und
ohne Figurenstaffage,
aber qualitativ gebührt
den virtuosen Porträts, meist in Pastell, der
Preis. Unter ihnen findet sich manche Arbeit aus
der letzten Zeit. Zum Ruhm der virtuosen Fertigkeit
des trefflichen dänischen Künstlers braucht an dieser
Stelle ja kein Wort mehr gesagt zu werden. —
Neben den künstlerischen Aeußerungen seines
lebhaften Temperamentes wirkt die ganz andere Art
der Kunst des Karlsruhers Hans von Volkmann
in einer kleineren Kollektion seiner Bilder schon durch
die Kraft des Gegensatzes. Erbietet neue Studien aus
dem Schwarzwald und vornehmlich aus der Eifel,
meist in ernsten Stimmungen und tiefen schweren
Farben. Eine gründliche stille Versenkung in jedes
Einzelmotiv verraten diese ausgereiften schönen
Bilder und gar beredt erzählen sie dem Beschauer
von der Liebe des Malers zu seiner Kunstarbeit. —
Von den sonst noch gezeigten Werken verdienen
des jungen Darmstädters Leo Kayser neue Radierungen
Erwähnung wegen der Fortschritte, die
sie gegenüber früheren Arbeiten in Sicherheit und
Kraft der Ausführung aufweisen. —r.

D ASEL. In unserer Kunsthalle haben die perma-
nenten Ausstellungen wieder angefangen, und
zwar ist gleich eine recht bedeutende Kollektion
Bilder bei uns zu sehen. — Zunächst eine Serie
Porträts von Wilhelm Balmer, meist Kinderbilder:
entweder gut zusammengestellte Gruppen, die durch
Größe und Lebendigkeit der Auffassung wie durch
kräftige und doch harmonische Farben auffallen, oder
ganz feine, helle, nur zartest farbige Einzelbilder:
Mädchen von entzückender Natürlichkeit und mit wenigen
Mitteln (etwas Aquarell, etwas Tempera, hie und
da ein Pastellstrich) zu vornehm dekorativer Wirkung

maria (kohlezeichnung)

IX. Internationale Kunstausstellung München 1905

gebracht. Auch ein
nobles, in Zeichnung
und Farbe gleich ausgezeichnetes
Damenbildnis
in Weiß-Creme,
sowie das Bild eines
sitzenden älterenMan-
nes sind Werke, wie
sie die schweizerische
Porträtmalerei in gleicher
Qualität nicht allzu
oft zu zeigen hat.
Ein symbolisch-poetisches
Frühlingsbild
von schönem Zusammenklang
in Landschaft
und Figuren ist
ein weiteres Stück der
höchst beachtenswerten
Kunst W. Balmers
.— Neben diesen
schlicht großen Bildern
haben flottherun-
tergemalte, aber dann
und wann etwas zu
äußerlich gebliebene
Porträts von Frau V.
Zäslein-Ben da-Berlin
einen schweren
Stand; doch sind die
Damenbildnisse wegen
der Eleganz ihrer
Erscheinung, ein Herrenporträt
wegen der
Schärfe und Sicherheit
der Charakteristik
durchaus zu loben.—
Sodann haben wir eine
Anzahl von Bildern
aus der >Karlsruher Kunstgenossenschaft< hier:
Zuerst breite, traumhaft schöne, dekorativ interessante
Landschaften von Prof. Ferdinand von
Keller und vornehme Porträts von Otto Propheter
, z. B. ein in Auffassung und Behandlung gleich
ausgezeichnet gelungenes Bildnis der Erbgroßherzogin
von Baden. Auch Prof. Kaspar Ritter hat
ein paar geschickt gemachte Porträts ausgestellt.
An Landschaften geben Fanny Geiger-Weishaupt
eine zarte, grüne, weiche, aber nicht weichliche »Waldeinsamkeit
«, Manuel Wielandt ein stark dekoratives
, etwas böcklinisierendes »Grab des Odysseus« und
Prof. E. Konold einen frischen Aspekt eines Stückes
Park aus Villa d'Este. Im Genrefache ist ein trotz
großen Formates recht intimes und wahres Bild
»Mein Vater« von Paul Segisser als hervorragende
Leistung zu bezeichnen
. — Eine dritte Abteilung
der »Permanenten«
enthält Aquarelle von Basler
Künstlern : Breite, saftige,
flott hingewaschene, sicher
charakterisierende Landschaften
(Alpen-, Thuner-
see- und Rheingegenden)
von Fritz Mock; reizvoll
natürliche, plastisch und koloristisch
gut wirkende Figuren
von Emil Beur-
mann; sonnige, stofflich
und dekorativ interessante
Walliser und Graubündner a. bocklin

Stücke von Otto Mähly, fischende pane

Und intime, farbig Originell (s. unsere Notiz Wien s. 72)

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