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^4sö> DENKMÄLER - PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <^=^
Professors Adolf Heer, des Schöpfers des hiesigen
Kaiserdenkmals, hat für den neuen Rosengartenpark
seiner Vaterstadt einen Brunnen geschaffen
, den wilden Nibelungen Hagen von Tronje
darstellend, wie er, auf dem Schiffsschnabel stehend,
den Nibelungenhort in den Rhein schleudert, welche
schwierige Aufgabe der begabte Künstler in prächtiger
, verständnisvollster Weise gelöst hat.
W/"IEN. Am 27. Oktober wurde hier das von Rud.
™ Weyr geschaffene Denkmal des Malers Canon
enthüllt; unsere Zeitschrift hat in Jahrgang XIX,
S. 325, eine Abbildung des damals noch im Werden
begriffenen Werkes gebracht.
PvARMSTADT. Ein originelles kleines Denkmal
U für die vor zwei Jahren plötzlich verstorbene
kleine Prinzessin Elisabeth ist im Herrengarten aufgestellt
worden. Es besteht aus einem grauen Kalksteinsockel
, in den zwei Bronzereliefs eingelassen
sind, ein Porträt des verstorbenen Prinzeßchens
und die klagenden sieben Zwerge am gläsernen Sarg
Schneewittchens. Entwurf und Ausführung sind
von Professor L. Habich, gestiftet ist das hübsche
Erinnerungszeichen an das einzige
Kind des Großherzogs von den
Darmstädter Schulkindern. r.
pvESSAU. Professor L. Manzel,
Berlin, erhielt für einen Entwurf
zur Errichtung eines Landesdenkmals
des verstorbenen Herzogs
Friedrich I. von Anhalt den ersten
Preis.
"W/TEN. Der vom Architekten
*^ Otto Schönthal und dem
Bildhauer KarlWollek auf Grund
einerPreisausschreibung vom Jahre
1900 geschaffene Mozartbrunnen
ist nunmehr enthüllt worden.
OERLIN. Am 22. Oktober fand
am Königsplatz die Enthüllung
des großen Moltke-Denkmals von
Prof. Uphues statt.
PERSONAL- UND
ATELIER-NACHRICHTEN
DERLIN. In den Senat der Aka-
demie der Künste sind zwei
Künstler eingetreten, der Maler
Victor Paul Mohn auf Grund
seines Amtes als Direktor der
Königlichen Kunstschule, und der
Architekt, Geheime Baurat Karl
von Grossheim, der als Nachfolger
des Geheimen Regierungsrats
H. Ende von der Genossenschaft
der Ordentlichen Mitglieder
zum Senator gewählt wurde. — Die
mit der Akademie verbundenen
Unterrichtsanstalten erfreuten sich
im Studienjahre 1904/1905 eines
erhöhten Besuches. Die akademischen
Meisterateliers unter Leitung
der Professoren von Werner,
Kampf, Hertel, Köpping, Manzel
, Otzen,Schwechten wurden
in jedem Semester von 31 Studierenden
besucht. Hiervon waren
im Wintersemester 1904'1905 17 Maler, 6 Bildhauer,
3 Graphiker und 5 Architekten, während im Sommersemester
1905 18 Maler, 6 Bildhauer, 2 Graphiker
und 5 Architekten ihren Studien in denselben oblagen
— Nach dem soeben erschienenen Jahresberichte
der Hochschule für die bildenden Künste
unter Leitung des Malers Wirklichen Geheimen
Oberregierungsrates Professor A. von Werner
betrug die Zahl der Studierenden und Hospitanten
in den bezüglichen Semestern 251 und bezw. 188
Personen.
JV/IÜNCHEN. Am 26. Oktober ist hier Akademie-
Professor Johann Herterich im Alter von
62 Jahren gestorben. Geboren 1843 in Ansbach,
studierte er in München unter Ph. Foltz und Piloty,
kam 1884 an die Münchener Akademie als Lehrer
für die Zeichenklasse, deren Leitung als ordentlicher
Professor er später übernahm und bis zu seinem
Ende inne hatte. Die >Kunst für Alle« hat zu wiederholtem
Male Gelegenheit gehabt, anläßlich Ausstellungen
auf Werke dieses geschätzten Künstlers
hinweisen zu können. Noch unter Foltz schuf er
sein Bild »Ingeborg am Meer«, dem später die seinen
adolf menzel des künstlers mutter
Mit Genehmigung von Amsler & Ruthardt, Hof kunsthandlung, Berlin
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