Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 13. Band.1906
Seite: 252
(PDF, 172 MB)
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-*^35> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <ö^-

liehe Harry Roseland als Spezialfach auserlesen
: unsere schwarzen Mitbewohner, die
Neger. Aber auch die Jugend des weißen
Amerikanertums, besonders im Spiel am
Strande, gehört zu seinen Lieblingsmotiven,
die er mit sehr farbenkräftiger Palette wiederzugeben
weiß.

So steht heute hinter Whistler und Sargent
eine kräftige, lebensfähige Schar, die dem
Auslande bald beweisen wird, daß sie beachtet
werden muß.

GEDANKEN ÜBER KUNST

Wir müssen unser technisches Wissen und Können
bis aufs äußerste ausbilden, aber wir dürfen unsere
Fhantasie, unseren Schönheitssinn, unser Gefühl nicht
vernachlässigen, denn ohne das haben wir nichts

auszusprechen. Walter Crane

*

Und wieder falsch — der erfabelte Zusammenhang
zwischen der Größe der Kunst und dem Ruhm
und der Kraft des Staates. Denn die Kunst lebt
nicht von Nationen, und Völker können vom Antlitz
der Erde getilgt werden, aber die Kunst ist.

lames Mc. Neill Whistler

VON AUSSTELLUNGEN

UND SAMMLUNGEN

1V/TÜNCHEN. Im Heinemannschen Kunstsalon
haben zur Zeit die französischen Maler Roll
und Boulard senior und junior, ferner mehrere
Bildhauer, Fix Masseau und Desbois, ausgestellt.
Man hat reichlich Gelegenheit, Vor- und Nachteile
der modernen und der älteren französischen Kunst
gegeneinander abzuwiegen. Roll, der nüchterne
Impressionist, hält mit kühnem Pinsel Augenblickserscheinungen
in voller Ausdrucksstärke fest: die
Sturzsee, schäumende Wellen, flüssiges Wasser,
flutende Luft, das Spiel des Lichrs auf dem nackten
Leib des Weibes, auf dem Rücken des Pferdes,
inmitten der grünen Vegetation des Waldes, immer
mit gleicher Bravour und Virtuosität. — Boulard ist
ein phantasievoller Träumer, malt alte Hütten, Dorfgassen
, finstere Stuben, dämmerige Winkel, idyllische,
lauschige, windstille Plätzchen im Walde, den Strand
mit einigen Fischerbooten, Mütter, die ihre Kinder
säugen, alles in einen warmen bräunlichen Ton getaucht
. Ob die Szene im Freien spielt oder im Innern
dieser kleinen niederen Häuser, das ist bei Boulard ganz
gleich. Ihm ist es nicht um die Wahrheit des Tons,
um die positive Wiedergabe der Natur, sondern um
die Stimmung, um die gegenständliche Bedeutung
der Situation, allerdings nur im malerischen Sinne,
zu tun. — Der junge Boulard steht zwischen Boulard

PAUL L. DESSAR

HEIMWÄRTS

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