Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 13. Band.1906
Seite: 477
(PDF, 172 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_13_1906/0561
-^=^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <ös^

deutschen Charakters, der »Orpheus«. Im Paradies
« (1901) kommt das Geschlossene des »Gartens«
zu überzeugendem Ausdruck. Adam und Eva nur
als Raumwerte behandelt. Gänzlich anders wieder
die >Wundervögelt (1905) in ihrem prachtvollen
Schwünge, tief unter ihnen herrliche Alpennatur,
das »Märchen« (1904) mit seinem tiefen Waldesdunkel
. Der >Meergreis« und die »Meermänner«
bekunden eine durchaus eigenartige Auffassung.
Daß Thoma dem Stilleben feine Reize abzugewinnen
weiß, bewiesen neben seinen Sonnenblumen (1882)
besonders die Päonien und Flieder (1888).

MÜNCHEN. Kürzlich hatten wir hier eine größere
Ausstellung von Werken Professor Otto

er durch seine künstlerische Synthese von Farbe,
Ton, Licht, Rhythmus der Linie symphonische Wirkungen
an. Dieses Werk bleibt aber doch ein Vereinzeltes
. Hierl-Deroncos Stärke liegt vielmehr in
der außerordentlichen dekorativen Wirkung der Farbe
und einer daraus resultierenden Stimmung. Vornehm
und prächtig erscheinen uns seine Bilder, sie verraten
eine nicht geringe Höhe malerischer Kultur.
Sie gehören in entsprechend vornehm ausgestattete,
festlich gestimmte Räume. a. h.

T EIPZIG. Nach der Ausstellung des »Leipziger
*-* Künstlerbundes« und der Sonderausstellung von
Fritz Brändel zog ein ausgezeichneter Belgier,
Edgar farasyn-Antwerpen, mit 24 Werken großen

Hierl-Deronco's in der Galerie Heinemann. Sein
erstes Bild »Verhaftung Ludwig XVI. in Varennes«
zeigt einen überaus geschickten Maler, derein fesselndes
gegenständliches Motiv nach einem bereits bewährten
malerischen Rezept behandelt. Die Neigung,
aus dem Schwarzen herauszuarbeiten, d. h. vom
Dunkeln ins Helle zu gehen, war ihm schon damals
eigen. Aber dieses Bild hat noch nicht die
Tiefe und Leuchtkraft der späteren. Je länger er
sich rein malerischen Stoffen zuwendet, desto mehr
erhält auch das rein Malerische die Oberhand. Spanische
Tänzerinnen, Mohren, bunte, glänzende Dinge,
die aus nachtschwarzem Schatten auftauchen, im
grellen Lampenlicht schimmernde seidene Strümpfe
und Kleider, mit Stickereien und Steinen besetzte
Röcke, glitzerndes Geschmeide, Perlen, das alles
wird nun zum Träger farbiger Bildwerte. In seinen
größeren Bildern, vor allem dem » Liebesgarten«, strebt

Formats in den Oberlichtsaal des Kunstvereins ein.
Es sind in der Mehrzahl Bilder von der belgischen
und holländischen Küste mit blaugrauer feuchter
Luft, ziemlich stark in der Farbe. Namentlich seine
Pferdegruppen sind von außerordentlichem Leben
erfüllt. — Den übrigen Raum nimmt eine von der
Kunsthandlung Arnold-Dresden gestellte Kollektion
zum größten Teil älterer Bilder von Gustave Cour-
bet (jedenfalls der Rest des Nachlasses) und etwa neun
Bilder von Eugen Wolff-Filseck ein. Die Bilder
Wolff's sind sehr schwer in der Farbe und flach. —
Ferner sind im Kunstverein noch Kollektionen von
Alf. Bachmann, nordische Meer- und Küstenlandschaften
in Pastell; von Leopold Burger f
Wien, frische und starkempfundene Arbeiten; der
Nachlaß von Ludwig Hofelich, Landschaften vom
Ammerland; und endlich von H. von Sternburg
eine größere Reihe von Zeichnungen, Aquarellen

477


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_13_1906/0561