Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 15. Band.1907
Seite: 541
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-s^> DIE GROSSE BERLINER KUNSTAUSSTELLUNG <^M?~

ludwig von langenmantel

spanischer tanz

Große Berliner Kunstausstellung

Die meisten sonstigen Bildnisse, auch die
Berliner, befinden sich in dem internationalen
Porträtsaal, der in seiner harmonischen Geschlossenheit
und mit seiner reichen Fülle
reifer Werke einen der hauptsächlichsten Anziehungspunkte
der Ausstellung bildet. Wie
seinerzeit in Dresden hat man auch hier alte
Bilder oder wenigstens Kopien von solchen
(Berlin besitzt ja in Moritz Röbbecke einen
nicht zu übertreffenden Meister der Kopierkunst
) mit den Werken lebender Meister zusammenhängt
und obendrein durch schöne
Stilleben, die zwischen den Köpfen rein als
Farbenflecke wirken, angenehme Ruhepunkte
geschaffen. Ein Frühstückstisch mit Teekanne
, Tassen usw. von Oskar Zwintscher
fällt unter diesen besonders auf. Auch unter
den anderen Bildnissen ist wieder für möglichste
Mannigfaltigkeit gesorgt worden; nur
von allzu grellen oder allzu pastosen Werken
hat man mit Recht Abstand genommen. Das
bekannte Bildnis der Schauspielerin Rejane
im Rampenlicht von Albert Besnard bildet
nach dieser Richtung die Grenze. Das älteste
Werk eines Lebenden ist wohl das Bildnis
der in einer Laube sitzenden, nachdenklich
von der Lektüre aufblickenden jungen Steinhausen
von Hans Thoma, ein schlichtes feines
Werk in grünen, braunen und weinroten
Tönen. Thoma ist außerdem durch das

Kniestück des mit der Palette in der
Hand vor seiner Staffelei sitzenden Malers
Peter Burnitz vertreten, eines der ersten
Bilder, die ihn in weiteren Kreisen bekannt
machten, Steinhausen seinerseits durch ein
vor nicht langem entstandenes Selbstbildnis
mit einem schönen, landschaftlichen Ausblick,
eine Verkörperung des beschaulichen, in der
Erinnerung lebenden Alters. Zu ihrem Kreise
gehört auch der Landschafter Karl Haider,
von dem außerseinem höchst charakteristischen
Selbstporträt die von uns abgebildete Dame
mit Rose (Abb. S. 546) ausgestellt ist. Die
ältere Berliner Schule ist durch ein Kabinettstück
von Ludwig Knaus vertreten, das
feinste Durchbildung mit geistvoller Charakteristik
verbindet und von der Buntheit mancher
anderer Werke des Meisters frei ist,
durch dasDoppelbildnis seinerGattin und seines
Töchterchens von Scheurenberg und durch
Damenbildnisse von Kiesel und Ernst Hildebrand
; die jüngere durch ein ungemein liebenswürdiges
Bildnis seines Vaters von Bennewitz
von Loefen jr., das uns den altenHerrn inmitten
seines über und über mit Landschaftsstudien
behängten Ateliers eifrig bei der Arbeit
zeigt (Abb. S. 559), sowie durch Werke von
Hugo Vogel, Arthur Kampf, Hans Loo-
schen, Sophie Koner, den wohl ebenfalls
hierher zu rechnenden, jetzt in Posen wirken-

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