Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 16. Band.1907
Seite: 1
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DER WARTESAAL IM NÜRNBERGER BAHNHOF

Von Paul Johannes Ree

Es ist noch gar nicht lange her, daß auf den
Worten Staats- und Kommunalbauten ein
künstlerisches Odium lastete. Man stellte
sich darunter Bauschöpfungen von fiskalischer
Nüchternheit und unpersönlichem Wesen
vor. Das Schema F unterband hier alle
phantasievollen Regungen. Eine Ausnahme
bildeten seit Stephan die Postbauten, wenn
auch meistens die gute Absicht an ihnen das
beste war. Das letzte Jahrzehnt hat hier einen
vollständigen Umschwung der Dinge herbeigeführt
. Immer größer wird von Jahr zu Jahr
die Zahl der Fälle, daß staatliche und städtische
Bauten zu den architektonisch reifsten und
gediegensten Leistungen gehören, die der auf
die Suche nach guten zeitgemäßen Schöpfungen
ausgehende Kunstchronist zu verzeichnen hat.
Man könnte heute schon ein stattliches Werk
von mustergültigen Gebäuden herausgeben,
deren Schöpfer staatliche und städtische Baumeister
sind. Leider würde darin eine Gattung
von Gebäuden fehlen, die eigentlich zur
Kennzeichnung unseres architektonischen Könnens
in erster Linie in Betracht kämen: die
Bahnhöfe. Wir haben noch keinen Bahnhof
von künstlerischer Eigenart, noch keinen, der
sich in Bezug auf charaktervolle Schönheit mit
einer unserer Schnellzugslokomotiven messen
könnte. Noch nirgends ist für das, was das
Wesen eines Bahnhofes ausmacht, der überzeugende
künstlerische Ausdruck gefunden.
Ueberall finden wir Scheinmonumentalität, stilwidrigen
Prunk oder ungesunde Romantik an
Stelle von sinnvoller und klarer Gestaltung.
Noch kenne ich keinen Bahnhof, welcher Achtung
zeigte vor der Schönheit der von den
Ingenieuren geschaffenen Eisenkonstruktionen.
Wie viel künstlerische Fingerzeige boten diese
z. B. in Frankfurt a. M., Dresden und Köln,
und wie überwuchern hier die konventionellen
Architekturformen, die nach der Bauformenlehre
der Hochschule schmecken, die schöne
tektonische Struktur. Auch in Hamburg scheinen
nach dem, was bis jetzt zu sehen ist, die
Architekten und Dekorateure zu verderben,
was die Ingenieure Gutes geschaffen haben.

EDUARD BEYRER MÜNCHEN

Die Anregungen, die
schon vor dreißig Jahren
Schmechten mit seinem
Anhalter Bahnhof gegeben
hat, haben wenig
gefruchtet. Und dabei
sind die Meister, die zur
Lösung dieser Aufgabe
berufen sind, da. Das
zeigt der prachtvolle Bil-
LiNGsche Entwurf zum
Karlsruher Bahnhof, der
hoffentlich nicht Entwurf
bleiben, sondern zur Ehre
der deutschen Bahnhofsbaukunst
zur Ausführung
kommen wird.

Einer der jüngsten
deutschen Bahnhöfe ist
der Nürnberger. Er ist
erst vor kurzem fertig
geworden. Einige Räume
harren noch ihrer Ausstattung
. Leider besagt
er als Architekturwerk
wenig. Großzügig angelegt
, fehlt ihm doch
das künstlerische Leben.
Die seine Formgebung

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PFEILER-FIGUREN

Dekorative Kunst. X. i. Oktober 1906.

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