Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 58
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-5^> WILHELM VON DIEZ ~(^=^

W. VON DIEZ ILL. AUS DEN „FLIEGENDEN BLÄTTERN"

Mit frdl. Genehmigung von Braun & Schneider in München t

len. Seine frühen Bilder zeigen
ihn noch ziemlich abhängig
von den Niederländern, wie
sich in der Nachlaßausstellung
leicht verfolgen läßt (s. das
Bild »Auf der Flucht«, Abb.
S. 71). Bald aber arbeitete
sich Diez zu der selbständigen
und reizvollen Maltechnik
durch, welche die Grundlage
seines künstlerischen Ruhmes
und seiner Beliebtheit bei den
Kunstsammlern wurde, wie
sich deren nur ganz wenige
deutsche Maler erfreuen. Ein
unglaublicher Reichtum der
Motive stand ihm dabei zu
Gebot, er wußte durch die
geistreiche Art, mit der er
seine Menschen schilderte,
durch seinen Humor und seine
Charakterisierungskunst stets
zu fesseln — der Wert seiner
Bilder lag aber doch immer

in rein künstlerischen Qualitäten. Was er Zählung nicht zu bedürfen und zudem gibt
gemalt hat, ist bekannt genug, um einer Auf- die Auswahl unserer Abbildungen einen guten

Begriff davon. Sie zeigt auch, daß

Diez sich durchaus nicht im Genrebild
erschöpfte und noch mehr zeigt
dies die Ausstellung im Glaspalast, wo
wir mit behaglichem Erstaunen so
merkwürdig schlicht und herzinnig gemalte
Landschaften von Diez' Hand
sehen, wo wir an süperben Studien
beobachten können, was er für ein
außerordentlicher, beobachtungssicherer
Tier-, namentlich Pferdemaler war.
Auf einem „richtigen Diez" fehlt selten
ein Gaul und mit besonderer Vorliebe
hat er Schecken gemalt, Tiere jener
kraftvollen, rundformigen Rasse, die
man vor Münchens Last- und Bierwagen
in so kräftigen Exemplaren sieht.
Diese Vorliebe hat er selbst einmal in
einem witzigen Künstlerscherz paradiert
, indem er mit verhältnismäßig
wenigen Retuschen auf marmoriertes
Vorsatzpapier eine Diezsche Szene mit
Pferden malte und die vorhandenen
Flecke für seine Schecken gleich stehen
ließ. Seinem Pinsel gehörte alles, was
kräftiges und derbes Menschenvolk
auf die Beine bringt, vor allem, wie
gesagt, das Soldatenleben vom frum-
ben Landsknecht über die Wallenstei-
ner, das 18. Jahrhundert und die napoleonischen
Marschälle zum deutschen
Kriege von 1870. Die Typen

\V. VON DIEZ ZEICHNUNG ZU SCHILLERS GESCHICHTE

DES DREISSIGJÄHRIGEN KRIEGES « « «

Mit frdl. Genehmigung der G. Grote'sehen Verlagsbuchhandlung in Berlin

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