Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 69
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^=^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <ä^>

w. von diez

exzellenz auf reisen

Geltung. Gleichzeitig sind im Künstlerhause einige
Bilder von Otto Faber du Faur zu sehen, der zu
den stärksten deutschen Koloristen gehörte. Die kleine
Gedächtnisausstellungdes jüngst verstorbenen Bernhard
Plockhorst fällt dagegen recht ab. Mit
dieser schwächlichen Epigonenkunst können wir
wirklich jetzt nichts mehr anfangen. Am besten
wirken ein paar ganz frühe kleine Bilder und einige
anständige Bildnisse. — Auch Schulte hat die neue
Saison mit einer Nachlaßausstellung eröffnet. Warum
der im vorigen Jahre verstorbene Norweger Fritz
Thaulow von den ganz Modernen so geschätzt
wurde — Bing widmete ihm einst eine Sonderausstellung
in seinem Art Nouveau —, ist nicht recht
ersichtlich. Seine Werke haben beinahe etwas Akademisches
. Er hat Bilder aus aller Welt gemalt, aus
Norwegen und Holland, der Normandie und der Bretagne
, Spanien und Amerika, sie zeigen aber eigentlich
alle dieselbe wohllautende Art der Farbenzusammenstellung
, denselben sichern und doch ein
wenig flauen Pinselstrich; ein sehr angenehmer, gai
nicht aufregender Zimmerschmuck. Am meisten
wird Thaulow als Maler des fließenden Wassers geschätzt
, das er auf Grund unzähliger Momentphoto-
graphien in der Tat vortrefflich wiederzugeben verstand
. Wenn man die Photographie richtig zu benutzen
versteht, tut sie dem Künstlerischen durchaus
keinen Abbruch. Eine starke Beeinträchtigung
erfährt die Ausstellung durch ein juwelenhaft schönes

Bild eines Gebirgstädtchens von Schindler, das man
getrost neben jeden Ruisdael — oder Daubigny —
oder Monet hängen könnte. Welches Bild von Thaulow
hielte solche Vergleiche aus! — Der russische
Fürst Troubetzkoi, dessen Werke nebenan einen
ganzen Saal füllen, ist der Typus des mondänen
Sezessionisten. Er wirkt als Revolutionär durch seine
Technik; aber das Wesen seiner Kunst ist Eleganz
und Grazie. Deshalb glücken ihm keine monumentalen
Aufgaben — der mit weit auseinandergespreitzten
Beinen dasitzende Herr Bruyere ist einfach geschmacklos
, der Entwurf eines Zarendenkmals unbedeutend
—, und selten nur seine Büsten bedeutender
Männer. Er ist der Meister anmutiger
Statuetten. Seine Kunst wirktimpressionistisch durch
das Momentane der Auffassung und das anscheinend
Skizzenhafte, in Wahrheit raffiniert Berechnete der
Ausführung. Die Statuette seiner Frau, die des Herrn
Dayot, Mädchen und Hund, Mutter und Kind, seine
Pferde und Hunde, nichts Anmutigeres läßt sich denken
. Nippfiguren, hat man gesagt — meinetwegen,
aber die besten ihres Genres, und das will doch schließlich
auch etwas bedeuten. Walther Gensel

pv ARMSTADT. Vom 24.-26. September tagte hier
der achte Internationale Kunsthistoriker-Kongreß
, der von etwa 100 Teilnehmern besucht war.
Die Verhandlungen erstreckten sich auf streng fachliche
und organisatorische Fragen. Für weitere

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