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DIE DEUTSCH-NATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG DUSSELDORF 1907
teils in echtem Materiale, nehmen den größten
Teil des Saales ein; in den Rest teilen sich
Kölner, Frankfurter, Dresdener, Münchener
und Hamburger Bildhauer.
Dresdens Saal macht im allgemeinen einen
recht guten Eindruck. Ein dekoratives Schneebild
von Wolfgangmüller und eine „Verspottung
Christi" von Schindler nehmen hier
die Ehrenplätze ein. Interesse erheischen
auch die monumental gehaltenen Mönche und
russischen Geistlichen von Lührig. Gut macht
sich auch das nebenan liegende Kabinett der
Elbier. Es folgen der Leipziger Künstler-
verein und der Leipziger Künstlerbund, die zum
ersten Male in kleinen, gut gewollten Kollektionen
hier ausstellen. In ähnlichem Umfange
traten auch die Weimarer Künstler auf.
Mit der LENBACH-Ausstellung hat man dem
Andenken des großen Künstlers kaum gedient
; glücklicherweise sind die 40 Nummern,
die aus dem dreimal gesiebten Nachlasse des
Meisters zurückgeblieben sind, durch einige
gute Werke aus Barmer Privatbesitz ergänzt
worden, wodurch bei der vorteilhaften Ausstattung
des Raumes immerhin ein erträgliches
Gesamtbild zustande gekommen ist.
Durch geschmackvolle Aufmachung glänzt
auch die Genossenschaft der bildenden Künstler
Wiens, deren Bilder sich in der stimmungsvollen
Raumdekoration gut präsentieren
.
Auch der Karlsruher Saal macht, trotz der
ungünstigen Wirkung der Wandbespannung,
einen ruhigen Eindruck, Namen von gutem
EDUARD VON GEBHARDT «JOHANNES DER TÄUFER IM KERKER
Deutsch-Nationale Kunstausstellung, Düsseldorf
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