Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 91
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-3^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^M?~

GEORG LUHRIG

DREI MÄDCHEN, MOLDAU
Deutsch-Nationale Kunstausstellung, Düsseldorf

ist eine große Zahl Bilder da, teils alte bekannte,
teils neue, vor allem Porträts, die alle seine Qualitäten
und Schwächen in extenso zeigen. Trotz des
kanariengelben Aktes aber beginne ich wieder zu
hoffen: das Porträt namentlich scheint ihn doch auf
einen neuen Weg zu führen.

Im Künstlerhaus gruppieren sich einige Maler,
unter denen nur Louis Douzette mit einigen fein
aufgefaßten Landschaften zu nennen wäre, und die
eigenartige, prächtige Kunst des an dieser Stelle
schon oft gewürdigten Schweden Bruno Liljefors.

Bliebe als letzte, große Attraktion die Gericault-
Ausstellung bei Fritz Gurlitt. Es sind nur Skizzen
und einige Porträts — aber das genügt, um einen
prägnanten Eindruck dieser fulminanten Persönlichkeit
zu vermitteln. Daß dieser Mann, voll von der
Saftigkeit und der elementaren Wucht eines Rubens,
Zeitgenosse des klassischen David und des eleganten
Gerard gewesen ist, will einem kaum in den Kopf.
Den Faden findet man erst weiterschauend; in Dela-
croix geht die Saat auf, die Gericault in seinem
kurzen Dasein (1791— 1824) zu streuen beschieden

war. In den drei Narrenbildern zeigt er sich als
ein fein beobachtender Psychologe, in den Pferdestudien
und dem Artilleriemanöver als Bewegungskünstler
von geradezu vulkanischem Naturell. Sehr
interessant ist eine kleine Studie zum »Floß der
Medusa«, in der die riesige Komposition noch nicht
voll ausgereift ist. Die größte Ueberraschung aber
bietet eine kleine Plastik »Satyr und Bacchantin«,
in der dem Künstler ein fast michelangelesker Wurf
gelungen ist. Robert Schmidt*)

l/'ARLSRUHE. Der hiesige Kunstverein eröffnete
seine Pforten nach den Sommerferien wieder mit
einer sehr reichhaltigen Ausstellung. Zuerst eine
prächtige Kollektion neuester Arbeiten unseres originellen
, urwüchsigen, echt künstlerisch schaffenden
Emmendinger Landsmannes Fritz Boehle in Frankfurt
, dem sich sein Freund und Lehrer Hans Thoma
mit mehreren trefflichen Werken verständnisvoll
anschließt. Dann Einzelwerke von Courtens, Böck-

*) In Vertretung unseres z. Zt. erkrankten ständigen Referenten
Herrn Dr. W. Gensel.

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