Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 94
(PDF, 165 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0128
-sf=4^> NEUE DENKMÄLER UND BRUNNEN <^ü-

Architekten Otto Lüer und des Bildhauers Karl
Gundelach (beide in Hannover) zu danken. Die im
ersten Entwürfe hervortretende antikisierende Formgebung
ist in der Ausführung einer modernen Behandlung
der Architektur gewichen, die sich in ihren
derben Formen auch dem Materiale des Granits vielleicht
wirksamer anpaßt. Von der geforderten und im
zweiten Entwürfe auch gut gelösten Anlage eines
Wassersturzes an der Rückseite der Denkmalsterrasse
hat man — es ist wohl zu sagen: >leider!< —
abgesehen. Die in sieben Stufen aufsteigende Plattform
wird im rückwärtigen Halbbogen von einer
Pfeilerstellung abgeschlossen; eine Ruhebank begleitet
den Halbkreis. In der Mitte der Terrasse
erhebt sich auf poliertem Granitsockel die sitzende
Statue Bennigsens in doppelter Lebensgröße. Die
Figur ruht in einem Sessel, der charakteristische,
sehr porträtähnliche Kopf ist mit lebendigem Ausdrucke
nach links gewandt, als ob der Parlamentarier
den gegebenen Augenblick zu einem energischen
Eingreifen in die Verhandlungen abpasse.
Die Architektur des Denkmals vermeidet geschickt
eine Kollision seiner Pfeilerstellung mit der Säulenstellung
des benachbarten Provinzial-Museums und
fügt sich gut in die Landschaft des Parkes ein,
der in den Durchblicken der Rückwand seine
Laubmassen, seine Rasen- und Wasserflächen und
seine architektonische Umrahmung (Rathausgruppe,
Polizeipräsidium etc.) in schönen Bildern entwickelt
. pi.

V'OBLENZ. Die in München bereits heimisch
gewordene tektonische Plastik findet nun allerorten
Anerkennung; es zeigt sich, daß die Prinzipien:
künstlerische Wertung und Gestaltung der örtlichen
Situation, innige Verbindung von Architektur und
Plastik usw. auch immer künstlerische Wirkungen gewährleisten
. Der neuerdings in Koblenz errichtete
St. Barbarabrunnen (Abb. S. 95), ein Werk des Münchner
Bildhauers Georg Schreyögg, bestätigt es.
Dieser Brunnen ist zugleich als Kriegerdenkmal gedacht
; es fehlt zwar die übliche Germania mit Schwert
und Krone, es fehlt auch der sterbende Krieger, die
brüllenden Löwen, fliegenden Adler, die üblichen
Wappenschilder u. a. m; doch weist die Hauptfigur
des Brunnens St. Barbara auf das Waffenhandwerk
hin; es bleibt unbenommen, die zur Seite gelagerte
männliche Figur als Kriegsbereitschaft und die weibliche
als den segenbringenden Frieden zu deuten.
Wichtiger ist, daß es dem Künstler so gut gelang,
diesen Gedanken in der Form eines originellen
Brunnens glücklich auszuprägen. Die Aufstellung
des aus Walldürner Muschelkalk gearbeiteten Brunnens
in den einen prächtigen Hintergrund bildenden
Anlagen des Kaiser-Wilhelm - Ringes ist eine
sehr günstige. Besonders wirksam sind die mächtigen
Steinfiguren, die unmittelbar aus dem Steinblock
herausgearbeitet sind und durch ihren tek-
tonischen Charakter sich mit der Architektur zu
einer harmonischen Einheit zusammenschließen.

a. h.

hermann hosäus « preisgekrönter entwurf
(ii. preis) zum wiesbadener kriegerdenkmal

f. pritel u. krause e preisgekrönter entwurf
(i. preis) zum wiesbadener kriegerdenkmal

94


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0128