Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 142
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^sö> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <ö^^

F.GOYA FERDINAND VII. ALS KRONPRINZ

ordentlich mannigfaltig sind und auch eine stetig
fortschreitende malerische Entwicklung zeigen. Diese
geht übrigens ganz offenbar von der Diez-Schule aus.
Auch Diez hatte als Landschafter diese stille und
klare "Weise, diese Vorliebe für ruhevollen ruhigen
Ton und das innige Eingehen auf die Schönheit
der Form! — In der zweiten Novemberwoche kam
dann in einer weiteren Nachlaßausstellung Edmund
Harburger 7 zu Worte mit fast einem halben
Hundert von Bildern und Studien, die freilich keine
großen Ueberraschungen bringen konnten, nachdem
erst in der letzten Glaspalastausstellung dieser vielbeliebte
und liebenswerte Münchener Meister durch
eine große Nachlaßausstellung vertreten war. — Im
Kunstverein, dessen »Saison« jetzt in voller Blüte
steht, debütierte auch gleichzeitig mit der Baur-Aus-
stellung der neugegründete »Verband Münchener
Künstlerinnen1!.. In diesem Verband hat sich jedenfalls
eine Gruppe der tüchtigsten unter unseren
künstlerisch schaffenden Frauen zusammengefunden
und nach der Debütausstellung zu schließen —
wenn sie auch an sich nicht gerade verblüffend ist
— hat jedenfalls der Dilettantismus hier keine Stätte.
Die besten der im Kunstverein gezeigten Bilder
haben wir freilich hier schon gesehen, so die starken
und flotten malerischen Arbeiten von A. v. Amira
und Harry Fürther. Zu den tüchtigsten Leistungen
zählen die Interieurs von Margarete Stall
und die verschiedenen, breit und saftig gemalten
Studien von Emilie v. Hallavanya, Margarete
Scholtz und Therese v. Moor, die guten Landschaften
von Käthe Hofrichter, Toni Elster
undÄNNYV. Achelis, Stilleben von Marie v. Brockhusen
und Helene Schattemann und ein anziehendes
Kindergruppenbild von Eugenie Piloty.
Auch Viktoria Zimmermann war durch erfreuliche
figürliche Arbeiten vertreten. Fi.

CTUTTGART. Vor kurzem (s.S. 71) ist an dieser
^ Stelle über eine Schwabenausstellung in unserem
Kunstverein berichtet worden, die in der Hauptsache
Werke von O. Reiniger und A. Faure gebracht
hat. Ihr ist nun eine Kollektion von Fritz Lang
gefolgt, deren interessantesten Teil eine Reihe Szenen
und Studien aus der Malferteinerschen Menagerie
bildet. Insbesondere die »Eisbärendressur« ist eine
ganz delikate Malerei von prachtvollem Glanz und
Schönheit der Farben und dabei von überaus fein
durchgearbeiteter Stimmung, so vor allem im Vordergrund
mit dem feinen Reflex der Barrierewand
und dem zarten Lichtschein auf dem Boden. Auch
unter den Tierstudien ist manche beachtenswerte
Arbeit. Gleich Faure gehört auch Lang nicht zu
den Schultalenten gewöhnlicher Art, aber auch das
hat er mit ihm gemeinsam, daß die koloristische
Begabung das Primäre ist und daß das Ausbauen
des formalen Fundaments bei beiden als eine recht
wichtige Aufgabe ihrer künstlerischen Entwicklung
erscheint. Das schöne >Hühnerbild« von Josef
Kerschensteiner mit dem malerischen Kontrast
des goldgelben Hahns zu der schwarzen Henne mit
den bläulichen Reflexen soll hier gleichfalls nicht
vergessen sein. h. t.

OERLIN. Die Kgl. Nationalgalerie erwarb ein 1874
gemaltes Bild »Frühlingslandschaft« von Claude
Monet, ferner erhielt sie als Geschenk von Frau
Präsident Becher ein Bild von Theodor Hosemann
(1807— 1875) und ein Stilleben von Charles Hoguet
(1821 — 1870).

1WI ANNHEIM. Am 20. Oktober wurde die Mann-
heimer internationale Kunstausstellung geschlossen
; sie hat trotz der sehr großen Aufwendungen
ohne Defizit abgeschlossen, kann sich also neben

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