Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 148
(PDF, 165 MB)
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^s^> EDMUND HELLMER ALS KÜNSTLER UND ERZIEHER <^£~^

EDMUND HELLMER KINDERPORTRÄT

— versteht sich auch darauf, nur „macht's
nicht jeder mit". Fast alle Hellmerschen
Werke ließen sich durch Retuschieren oder
Unterstreichen zu Idolen der Modernität abschwächen
. Man denke an die Grabmäler
Nikolaus Dumbas (Abb. S. 152) und Hugo
Wolfs (Abb. S. 160), an den „Liebesgarten"
(Abb. S. 165) und den Kastaliabrunnen im
Arkadenhof der Wiener Universität (Titelbild
u. Abb. S. 151). Er aber stilisiert nie,
affektiert nie, und durch solches Entsagen wird
er frei und groß. Das gibt seinen Werken
die Vornehmheit.

Noch ein Drittes: seine Kunst ist unliterarisch
, und das will heute sehr viel besagen.
Es ist ein zu verbreiteter Irrtum, die verschiedenen
Kunstformen so zu betrachten, als
seien sie nur Uebersetzungen eines bestimmten
Gedankeninhaltes in die verschiedenen Kunstsprachen
mit Hilfe von bestimmten technischen
Ausdrucksmitteln, beispielsweise in
der Malerei durch Farben, in der Musik durch
Töne, in der Dichtung durch den Rhythmus
der Wortverbindungen. Denn — so meint
Walter Pater in einem seiner klugen und
feinen Bücher — auf diese Weise wird das
rein Sinnliche, das wesentlich Künstlerische
in jeder Kunst zu etwas Gleichgültigem oder
doch zu etwas Nebensächlichem gemacht. Es
gibt verschiedene Arten von Schönheit, welche
den verschiedenartigen sinnlichen Anlagen entsprechen
. So hat auch jede Kunst ihre eigene
unübertragbare sinnliche Schönheit, ihre besondere
Art, die Einbildungskraft zu erregen,
ihre eigene Verantwortlichkeit gegen das ihr
eigene Material.

Ich muß hier breiter werden, als ich wollte.
Denn all dies ist keine große Selbstverständlichkeit
, wie man meinen sollte, am wenigsten

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