Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 188
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0234
-^^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^=^

hier und in Grötzingen bei Karlsruhe tätig war,
rührt ein prächtiger »Waldeingang« und von dem
früheren schönleber-Schüler Adolf Luntz eine
brillante Ansicht von Lauffenburg am Rhein mit
seinen leider bekanntlich dem Untergang geweihten
Stromschnellen in Abendsonnenbeleuchtung. Auch
Albert Wenk-München ist ein früherer Schön-
leb er-Schüler, was seine treffliche »Küste von Nervi«
deutlich beweist. Hervorragende Stücke sind ferner
der energisch bewegte große »Fischfang« von Prof.
Klein-Chevalier-Düsseldorf; das von einer entzückenden
Auffassung zeugende, stark symbolistische
»Nocturno> von Julius ExTER-Untersee; die sehr
naturwahre >Rheinmündung« von W. Hambüchen-
Düsseldorf; drei prächtigePorträts vonFERD.dorsch-
Dresden und die sonnenduftige »Brücke von Mai-
sons Lafitte« von dem bekannten Meister des Impressionismus
J. F. Raffaelli in Paris. — Dieser
Ausstellung folgte eine interessante, reichhaltige Ausstellung
von Studien und Skizzen badischer Künstler
. Den Mittelpunkt derselben nimmt unzweifelhaft
Prof. W.Trübner mit seiner Schule ein, worunter
sich einige ganz hervorragende, zu den
schönsten Hoffnungen berechtigende Künstler befinden
. Der Meister selbst ist mit prächtigen
Frauenporträts seiner früheren Zeit und mit dem
lebensgroßen Reiterbildnis des Königs von Württemberg
, das aber in seinem etwas trockenen Realismus
bei weitem nicht an jene heranreicht, sehr gut ver-

otto lessing bogenschütze
//. Ausstellung der Akademie der Künste, Berlin

treten, ebenso sein talentvoller Schüler Julius
Schold mit sprechenden Porträts, A. Grimm und
H. Freytag mit Schwarzwaldlandschaften und besonders
H. Göbel mit einem entzückenden »Italienischen
Interieur« von intimstem Beleuchtungseffekt,
ein kleines vielverheißendes Meisterwerk. Ebenso
ist die Schule von Hans Thoma, der selbst nur wundervolle
Zeichnungen ausgestellt hat, sehr gut vertreten.
So in erster Linie durch den in Rom lebenden hochbegabten
Karl Hofer, von dem neben zwei nackten,
trefflich beleuchteten Figuren ein in koloristischer Hinsicht
entzückendes »Junges Mädchen auf der Treppe«
herrührt. — Dann durch Prof. Albert Haueisen mit
flotten Stilleben, Landschafts- und Figurenstudien, H.
Daur, Mutter und Hans Schroedter mit feinen
Landschaften, H. Bühler mit seinen symbolistischen
Kompositionen, die ein ausgesprochenes Talent verraten
, ebenso wie die im Stile der alten Meister konzipierten
Porträts von Hs. Brasch. Von den Professoren
Feh r, Dill, Süss, v. Volkmann, Hell wag,
Kampmann und Conz sind zumeist ausgeführte Gemälde
vorhanden, wie auch von Adolf Luntz, Otto
Propheter und Segisser, deren Kunstweise uns
von früher her ja wohl bekannt erscheint.

BERLIN. Für die Jubiläums-Ausstellung der Allgemeinen
Deutschen Kunstgenossenschaft München
1908 hat sich die vom Berliner Ortsverein gewählte
Kommission in folgender Weise konstituiert:
William Pape, erster Vorsitzender; Hans
Looschen, Stellvertreter; Maler L. Sandrock
, erster Schriftführer; Bildhauer
Boeltzig, zweiter Stellvertreter; Bildhauer
Dammann, Säckelmeister; Maler
Schlichting, Kupferstecher Prof. Hans
Meyer, Architekt Bruno Möhring, sowie
Bildhauer Hoffarth, Beisitzer.

CTUTTGART. Im Kupferstichkabi-
^ nett hat Prof. Kräutle eine Ausstellung
von Originalaquarellen und
Originalzeichnungen aus dem militärischen
Leben veranstaltet. Eine große
Anzahl solcher Aquarelle aus dem russischen
Feldzug 1812 von dem anno
1857 in Stuttgart verstorbenen Generalmajor
Ch. W. von Faber du Faur, dem
Vater des bekannten Schlachtenmalers,
erregen schon ob der ungemein getreuen
und genauen Darstellung von
Uniformen, Waffen usw. große Aufmerksamkeitundwerden
von allenFach-
männern viel bewundert. Auch die
Brüder Reinhold und Louis Braun
sind mit ca. 100 teils flott aquarellierten,
teils auch mit Bleistift gezeichneten
Szenen aus dem Lagerleben und einzelnen
soldatischen Gestalten aufs beste
vertreten und desgleichen Chr. Speyer
mit etwa 100 Zeichnungen, unter denen
die am einfachsten behandelten auch
die besten sind. Den künstlerischen
Höhepunkt dieser Ausstellung aber bilden
15 Federzeichnungen aus dem Siebziger
Krieg von Robert Haug. Es
sind Szenen aus dem Kriegsleben darunter
, mit Figürchen, die nicht viel
über 2 cm messen und die, was Feinheit
der Empfindung, Treue und Schärfe
der Beobachtung anbelangt, sich auch
neben den berühmten kleinen Zeichnungen
von Menzel und Diez noch mit
Ehren sehen lassen können. h.t.

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