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-^4^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN
sonders seine Soester Landschaften
schätzen. Leo Putz, E. R. Weiss,
Ludwig Herterich, L. von Hofmann
und viele andere sind mit
guten Werken vertreten, Adele von
Finck zeigt trotz starker Unausgeglichenheiten
viel Talent und Julie
Wolfthorn hat einige recht gute
Porträts ausgestellt. Von den Franzosen
mögen Maurice Denis und
Charles Guerin genannt sein,
die bei mancherlei Wunderlichkeiten
viele feine Eigenschaften besitzen,
sowie Felix Vallotton, der neben
sehr harten und kalten Porträts und
Akten einige ausgezeichnete Interieurs
geschickt hat. Mit zum Allerbesten
der Ausstellung gehören die
Bilder von V. Hammershöi, die mit ihrer diskreten,
verhaltenen Stimmung und mit ihrer gedämpften
ganz in Grau getauchten Farbe nach dem grellen
Farbentaumel besonders einiger französischer sogenannter
Malereien doppelt wohltuend wirken. Sehr
viel Kultur spricht aus diesen
Kabinettstücken, aus den Biedermeierinterieurs
, aus den fein
komponierten, resp. geschmack-
V
l
RUDOLF BOSSELT
TAUFMEDAILLE
wärtigen Ausstellern vertreten P.
bayer-Karlsruhe mit Studienköpfen
und einer »Sphinx«, J. Rehder-
Hamburg mit einem lebensvollen
Gruppenbild >Am Frühstückstisch«
und Einzelbildnissen, L. Wessel-
Düsseldorf mit der »Klosterwerkstätte
« das figürliche Bild. An Landschaften
sind koloristisch feine Win-
ter- und Seebilder, sowie Interieurs
/ von J. Dreydorf - Knocke, zwei
stimmungsvolle Landschaften von H.
DEiTERS-Düsseldorf, eine größere
Kollektion naturfrischer Schneestücke
vom Feldberg von H. Disch-
ler-Freiburg, sowie Werke von Müller
- Werlau - Godesberg und F.
hansen-Brüssel zu sehen, e. v.
AD. v. HILDEBRAND
BISMARCKMEDAILLE
VORDERSEITE
voll gewählten Veduten und aus
den Porträts, unter denen einem
Damenbildnis der Preis gebührt
. Robert Schmidt
LJANNOVER. Die Herbstausstellung hannover-
A A scher Künstler ist vor kurzem geschlossen und
weist in ihrer Endbilanz einen vollen idealen, aber
auch einen über Erwarten guten pekuniären Erfolg
auf. Von den ausgestellten
Kunstwerken, deren der reichillustrierte
Katalog 356 nennt,
ist ein starker Prozentsatz für
ADOLF v. HILDEBRAND « WILHELM BODE
VON AUSSTELLUNGEN UNDSAMMLUNGEN
A ACHEN. Außergewöhnlich reich ist die Dezem-
berausstellung des Museumsvereines beschickt.
Bei einer gut ausgewählten Kollektion des Bildhauers
J. MoEST-Köln sticht besonders
die fein humoristische, geschnitzte
Gruppe »Don Quichote und Sancho
Pansa«, eine »Lady Godiva« (Bux-
baum) und eine jugendliche Mädchenfigur
»Gredl« (Gipsmodell)
hervor. Dazu kommen noch zwei
preisgekrönte Modelle zu einem
Brunnen für Cleve, zusammen mit
Architekt P. bachmann-Köln verfaßt
. Gleichsfalls Plastiken und
zwar Porträts bringt J. Matar£-
Aachen, der auch zum ersten Male
mit Gemälden hervortritt. Von anderen
Aachener Künstlern sind gediegene
Porträts von M. Emonds-
Alt, Blumenstilleben und Interieurs
von Frl. B. von Waldthau-
sen beachtenswert. Unter den aus-
HERMANN HAHN
MAX PETTENKOFER
AD. v. HILDEBRAND
BISMARCKMEDAILLE
RÜCKSEITE
die Gesamtsumme von 22,365 M.
verkauft. Die Stadt erwarb für
13,500 M. folgende Kunstwerke:
MüLLER-Dachau, »Bauer« und
>Georg Hirschfelds Mutter<;
E. OPPLER-Berlin, Stilleben; sturtzkopf-Weimar,
»Tischlerwerkstatt«; G. Koken - Hannover, »Landschaft
bei Herrenhausen«; Carl PLiNKE-Hannover,
Interieur; Voigt-Fölger - Hannover, >Schafe im
Stalle; MoDERSOHN-Worpswede, »Moorlandschaft«;
TRONNIER-Hannover, Bildnis; F.
Brauer-Hannover, Kapelle am
See; E. Baule - Hannover, zwölf
Dorfmotive aus Niedersachsen; H.
BENGEN-Hannover, Landschaft und
Fischer (Pastellzeichnungen), A.
Oppler- Paris, »Normannischer
Fischer (Bronze); Claus Meyer-
Düsseldorf, »Der Gelehrte«. Zum
ersten Male ist bei dieser Gelegenheit
die Stadt, deren vielseitige
, opferreiche Tätigkeit auf allen
Gebieten der Kunstpflege bereits
früher einmal an dieser Stelle eingehend
gewürdigt ist, als Käuferin
selbständiger Galeriebilder auf den
Plan getreten. Bisher wurden aus
kommunalen Mitteln nur Gemälde
und Büsten für die Porträtgalerie
Die Kunst für Alle XXTI1 209 27
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