Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 211
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-s?4^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^5^

gung eingeführt, Rutz mit einem großen Grabmalsentwurf
. Als der Stärkste erwies sich wiederum F.Löhr
(Paris): sein »Willensmensch', ein Bronzeakt, von
allen Seiten die formschönsten Ansichten bietend,
ist groß gesehen und von durchdachter Auffassung,
glaubhaft eine starke äußere und innere Bewegung
ausdrückend, wirklich ein Abbild konzentrierter
Energie. Auch eine bronzene Bildnisbüste zeugt
von der künstlerischen Ausreifung ihres Schöpfers
und ist nicht nur wahres Porträt, sondern über
dies hinaus zum Typus erhoben: eines Mannes von
eiserner, vielleicht brutaler Willensstärke, einer Eroberernatur
. Fortlage

der um einen Betrag von ca. 40000 M. ab, in erster
Linie der Staat. — Nach der Mark-Ausstellung kommt
eine Kollektion der Bilder Manet-Monet-Renoir
aus der Sammlung Durand-Ruel aus Paris zur Ausstellung
. — Bei Könyves Kdlmdn A.-G. sahen wir
von Ujväry eine interessante Reihe seiner in Kis-
Oroszi gemalten Landschaften. Unter dem Einflüsse
Szinyei-Merse malte er im Jahre 1885 Plein-air, ist
dann in die Benczur-Schule gekommen, wo er Maler
von Heiligenbildern wurde, und erst vor einigen Jahren
ist er wieder zu der heiligen Natur zurückgekehrt.
Allem Anschein nach werden seine Landschaften
wahre Heiligenbilder werden. Dr. B. L.

HANS FREI

ERASMUS VON ROTTERDAM

DUDAPEST. Die Winterausstellung ist im Künst-
lerhause eröffnet worden und brachte eine peinliche
Wirkung hervor. Von den 600 Kunstgegenständen
konnten kaum zehn bis zwölf Interesse erwecken
, lange Reihen öder Säle empfangen den Besucher
. Die Akademiker, die im Künstlerhause den
Sieg davontrugen, haben sich dort breit gemacht
und vertrieben die modernen Künstlergruppen. Wir
können dem Zufall danken, daß Nyilassy, Koszta,
Tornyay, Elisabeth Szegfy, Vesztröczy und Thorma,
in erster Linie Csök mit ausgestellt haben, sonst
wären nur Benczur, Knopp, Ballö, Vastagh, Glatter
und Hegedüs, Szenes und wie die übrigen Akademiker
alle heißen, mit längst überwundenen,
akademisch-korrekten, langweiligen Arbeiten vertreten
. Das darf aber nicht lange dauern. — Währenddem
das Künstlerhaus vor Leere widerhallt, hat
Ludwig Mark im Nemzeti Szalon einen glänzenden
Erfolg mit seiner Kollektion errungen, welche uns
den Koloristen auf dem Höhepunkt seines Talentes
zeigt. Die bekanntesten Amateure kauften ihm Bil-

F)OSEN. Kürzlich hatten wirhierim Kaiser Friedrich-
* Museum eine Ausstellung hauptsächlich von Mitgliedern
der Berliner Secession: Thoma, Trübner,
Orlik in dem flächenhaften Porträt der beiden Mädchen
wieder stark japanisierend. Von Karl Ziegler
konnte nur ein weibliches Porträt, leider nicht auch
seine große Amazone den Posenern gezeigt werden.
Heinrich und Ulrich Hübner waren in ihrer bekannten
Art durch Interieurs bezw. Seestücke ausgezeichnet
vertreten; sonst nennen wir noch Block
(Japanerin), Pottner (Selbstbildnis u. a.), Rob.
Breyer mit fein gesehenem Interieur, Karl Walser
mit seinen aparten Stilisierungen, Charlotte
Berend mit einem etwas gar zu monumentalen
bäuerlichen Liebespaar und Bischoff-Culm mit
einer sitzenden alten Frau. Th. v. Brockhusen's
Landschaften gaben in ihrer eigentümlichen Strichtechnik
besonders fein Empfundenes. Auch Purr-
mann erweckte mit seinem sehr scharf beobachteten
Blick auf den Pont neuf und dem weiblichen Akt
besonderes Interesse. — Hierauf veranstaltete

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