Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 215
(PDF, 165 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0265
-s-^> NEUE LITERATUR <^=^

resp. herausgegeben hat
und das bei Alfred Schall
in Berlin erschienen ist.
Als persönliche Aeuße-
rung des Verfassers bietet
das Buch wenig Interesse
— soviel er gewiß
Eigenes über die in dem
Werk behandelten Fragen
zu sagen hätte, in
diesem Werke spricht
er es jedenfalls nicht
aus. Er gibt eine Beschreibung
und Aufzählung
alles dessen, was
der Kaiser für die Kunst
getan hat oder doch für
sie zu tun glaubte. Und
da das Seideische Werk
hierin sehr vollständig
ist, besitzt es einen
hohen dokumentarischen
Wert, den zahlreiche Abbildungen
wirkungsvoll
unterstützen. Wer in
künftiger Zeit sich ein
genaues geschichtliches
Bild von der Persönlichkeit
Kaiser Wilhelms II.
verschaffen will, wird
hier ein unentbehrliches
Quellenwerk finden. Seidel
gibt nicht nur in
zahlreichen Aussprüchen
und schriftlichen Aeuße-
rungen die Meinung des

Kaisers in Kunstdingen wieder, er zeigt auch eingehend
, inwiefern der Monarch beratend, eingreifend,
fördernd, lobend oder tadelnd sein Interesse an
den künstlerischen Schöpfungen betätigt, die er ins
Leben ruft und rief, oder die unter seine Kontrolle
kamen. Wir erfahren, was der Kaiser für Malerei
, Bildhauerkunst und Kunsthandwerk getan,
was er selbst bauen ließ und wie er Anteil nahm
an öffentlichen Bauten, wie er mit seinen Künstlern
verkehrt, wie er selbst oft und gerne zum
Stift griff, um Entwürfe zu schaffen, Meinungen zu

FELIX PFEIFE R

verdeutlichen oder zu
»korrigieren«. Wirsehen
mit wirklichem Staunen,
wieviel der Kaiser an
theoretischem Wissen
und Erfahrung besitzt in
der Kunstgeschichte und
Kostümgeschichte, z. B.
welche Kenntnis der Stilformen
er sich angeeignet
hat, und wir können diesem
vielseitigen, tatkräftigen
und begeis erten Interesse
, das er für alles
Schöne zeigt, unsere Bewunderung
nicht versagen
. Auch wenn wir aus
Paul Seidels Bücher erst
recht wieder erkennen,
daß des Kaisers Stellung
zur Kunst und den Künstlern
durchaus nicht immer
die richtige ist, daß
er der ersteren mehr Begeisterung
als tiefe Erkenntnis
und den letzteren
, den Künstlern, oft
mehrWohlwollen alsAch-
tung entgegenbringt. Im
Kaiser wirkt eine interessante
Mischung von
großzügigem Mäzenatentum
und selbstsicherem
Dilettantismus — und die
mußte manchmal zu Katastrophen
führen!
= Von Baedekers »Mittelitalien und Rom«
liegt nunmehr die 14. Auflage vor (Preis M. 7.50).
Es ist begreiflich, daß in einem Baedeker-Band, der
Rom behandelt, die bildende Kunst, die unsere Leser
ja am meisten interessiert, sehr in den Vordergrund
tritt, was ja an und für sich eine Besonderheit
Baedekers ist. Die 34 Seiten umfassende Einführung
in die Geschichte der antiken Kunst von dem Direktor
des Berliner Antiquariums von Kekule genießt längst
bei allen Kunstfreunden den verdienten Ruf eines
kleinen Kompendiums der Antike. Die auf die Topo-

WALDQUELL

THEODOR SPICER-SIMSOM
MARGARET SPICER - S I MSON

PAUL STURM « RICHARD WAGNER-MEDAILLE
(RÜCKSEITE)

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