Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 234
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0288
-=ö=4^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^=^

ster Uebertreibuug, nicht mehr zu erkennen vermag
. Man wird schon an den angeführten Namen
erkannt haben, daß die berühmtesten derselben in
der schwedischen Kunst fehlen; auch Anders Zorn
ist nur mit einigen seiner bekannten brillanten Radierungen
vertreten. Hervorzuheben ist in dem etwas
durchschnittlichen Niveau dieser Bilder ein kleines
aquarelliertes Mädchenporträt von feinstem Reizvon
Bros-Hillgren, eine gut gemalte Holzfuhre mit tauendem
Schnee von Carlberg, die Störche von Nor-
lind, sowie die Bilder von H. Oesterlund und U. Lagerström
. — Auch von unseren einheimischen Künstlern
gibt es einiges zu berichten; so hat die Berliner
Nationalgalerie eine Landschaft von Otto Reiniger
angekauft, während unsere hiesige Staatsgalerie als
Stiftung eines Kunstfreundes ein sonniges »Bahnhofbild
« von Hermann Pleuer erhalten hat. h. t.

r\RESDEN. Für die kgl. Gemäldegalerie zu Dres-
**** den wurde ein Gemälde des lange vergessenen,
jetzt zu neuen Ehren gelangten Dresdner Malers
Ferdinand von Rayski (1806 — 1890) erworben.
Rayski war von 1840 — 1850 wohl der feinste deutsche
Bildnismaler. Da er aber so gut wie niemals ausstellte
, sondern fast nur die Privataufträge seiner
Freunde ausführte, war sein Name selbst in Dresden
nur im kleinsten Kreise bekannt. Erst durch
die Jahrhundert-Ausstellung in Berlin tauchte sein
Name zum Staunen der Kunstfreunde wieder auf,

und fast sein gesamtes Werk zeigte die große Rayski-
Ausstellung, die der Dresdner Hofkunsthändler
Ludwig Gutbier (i. F. Ernst Arnold) 1907 auf Grund
der Rayski-Biographie von Ernst Sigismund veranstaltete
. Das Bild, das nun für die Dresdner Galerie
erworben werden konnte, ist das Bildnis der Schwester
des Malers Minna Pompilia. Die liebenswürdig
und sinnig dreinblickende Dame sitzt, nach links
gewandt, mit ihrem großen Strohhut auf dem Schöße
im weißen Kleide vor rötlichem Vorhange auf blaugepolstertem
Stuhle da. Seiner Haltung, seinem
Ausdruck und seiner Pinselführung sowie seiner
zarten Farbenstimmung nach gehört das Bildnis
neben dem des Domherrn v. Schröter zu dem Besten,
was damals in Deutschland gemalt worden ist.
Ferner ist ein weibliches Bildnis von Karl Gussow
(1843—1907) aus dem Jahre 1875 erworben worden: die
Halbfigur einer hübschen jungen Dame ohne Kopfbedeckung
in schwarzem vorn ausgeschnittenem
Kleide vor lichtgrünem Grunde. Das Bild gehört Gussows
frühester Zeit und seiner saftigsten Malweise an.

"W/EIMAR. Im Großherzoglichen Museum für
Kunst und Kunstgewerbe findet zur Feier der
25jährigen Lehrtätigkeit Professor Max Thedy's an
der Großherzoglich Sächsischen Kunstschule eine
Ausstellung von Werken seiner ehemaligen Schüler
statt. Die im Oberlichtsaale des Museums vereinigte
Kollektion gereicht den Ausstellern und ihrem
vortrefflichen Meister Thedy in gleicher
Weise zur Ehre und gibt ein anschauliches
Bild von den hervorragenden Erfolgen
, welche Max Thedy auch als Lehrer
zu verzeichnen hat. Von den ausgestellten
Werken seien hier nur einige
besonders hervorgehoben, nämlich : »Beim
Ausschachten< von Carl Alexander
Brendel in Charlottenburg; interessante
Studienköpfe und Akte von Adolf Fe-
nyes in Budapest, Franz Göpfart,
Carl Hansen und Max Martini in Weimar
, O. Michaelis in München und H.
Plühr in Weimar. Ferner sandte Fritz
Fleischer in Weimar ein hervorragendes
Bildchen »Die Alte« und Hermann Graf
in Weimar fein getonte Stilleben, Paul
Hain in Weimar und Georg Heil in
Berlin eigenartige Landschaften, W. Hannemann
in Rom ein figurenreiches Bild
»Begräbnis« und Hfrm. Linde in Etzenhausen
»Dachauerinnen«. Otto Rasch
in Weimar ist mit seinen besten Arbeiten
»Verlassen« und >Meine Mutter« vertreten;
Max von Seydewitz in Dachau und Walter
Witting mit vortrefflichen Porträts,
und endlich Matthieu Molitor in Rom
mit interessanten graphischen Arbeiten.

DARIS. In diesem Jahr soll im Pariser
*■ Salon d'automne eine deutsche Kunstausstellung
stattfinden, für die Dr. Dene-
ken in Krefeld und Prof. Ludwig Dill
in Karlsruhe die Leitung übernehmen. Der
Künstlerbund will sich an dieser Ausstellung
beteiligen, wenn ihm eigene Jury
und eigene Ausstellungsräume zugesagt
und von den deutschen Staatsgalerien die
Bilder seiner Mitglieder, welche er für die
Ausstellung aussuchen würde, zur Verfügung
gestellt werden.

albert von keller

akt

E> RAUNSCHWEIG. Für die hiesige
Städtische Galerie sind die Gemälde

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