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»Dämmerung« von Fritz Mackensen, Worpswede,
und »Heimfahrt vom Kirchdorf von Ludwig Dett-
mann, Königsberg, angekauft worden.
"DERLIN. Aus Anlaß der 100. Wiederkehr des
*^ Geburtstages Eduard Meyerheims ist in einem
Kabinett der Handzeichnungssammlung im dritten
Geschoß der Kgl. National-Galerie eine Ausstellung
von Skizzen und Studien des Künstlers veranstaltet
worden. — Die Nationalgalerie in Berlin hat ein
Oelgemälde (Landschaft) von Professor Adolf Hengeler
(München) angekauft.
l/'ÖLN a. Rh. Das Wallraf-Richartz-Museum er-
warb das Gemälde »Am Niederrhein« von Ernst
Hardt.
VERMISCHTES
UeberMünchenerKunstsammlungen und
deren zukünftigen Ausbau hat der Direktor der
Zentral-Gemäldegalerie, Geh. Rat v. Reber, eine
sehr beachtenswerte Enunziation im 1. Heft der
neuen Münchener Wochenschrift »Frühling« (Isaria-
Verlag, Gebr. Herrmann, München; Schriftleiter
Franz Herrmann) veröffentlicht, von der wir hier
das wesentlichste unseren Lesern mitteilen. — In
dem immer rascher und tiefer greifenden Wandel
aller Dinge kann unmöglich, so sagt mit vollem
Recht der Verfasser, die Ausgestaltung unserer
Museen zurückbleiben. Unvorhergesehene, aber un-
albert von keller
moderne dame (1906)
abweisbare Anforderungen streiten da mit den altgewohnten
Bestimmungen einerseits, wie andrerseits
auch mit den finanziellen und sonstigen Unzulänglichkeiten
der staatlichen Machtfaktoren; aber sowohl
die sich ungeahnt rasch vermehrende Zahl der Kunstwerke
, die würdig untergebracht werden sollen, als
auch die durch reiche Mittel unterstützte Rivalität
der Reichshauptstadt wecken in allen beteiligten
Münchener Kreisen seit langem schwere Bedenken
und den energischen Wunsch nach Abhilfe. Unter
den vielfach aufgetauchten Vorschlägen bedeuten
nun die v. Rebers eine sehr glückliche Lösung. Nachdem
er die weniger dringlichen Aenderungen besprochen
hat, die in der Alten Pinakothek einmal
notwendig werden können oder müssen, wendet er
sich zur Glyptothek. Hier ist lediglich das Ausgestalten
der sich mehrenden Sammlung neuerer
Werke in dazu eigens zu schaffenden Räumen nötig.
Schwieriger liegt schon der Fall der Verwendung
des alten Gebäudes des Nationalmuseums (das neue
bietet ja Raum und Möglichkeiten genug für absehbare
Zeit). Ersteres aber wird vielleicht am geeignetsten
eine neu zu schaffende selbständige
Sammlung von Gipsabgüssen aufnehmen können
(sobald das Deutsche Museum erbaut und bezogen
ist), in welcher die Abgüsse aus dem Nationalmuseum
, solche der italienischen Renaissance, hervorragende
Werke (nicht ethnographischer Art) aus
anderen Kulturländern, vielleicht auch das antike
Gipsmuseum aufgestellt werden könnten. Hiermit
wäre auch endlich für das ethnographische Museum
in den Arkaden Luft geschafft. Für das
Antiquarium wäre der geeignetste Bau
dann das Kunstausstellungsgebäude am
Königsplatz, das ja schon einmal dafür
gedient hat; Sezession und Genossenschaft
werden ja ohnedies bald eine neu
zu erbauende Stätte finden müssen. Die
Verbindung von Glyptothek und Kunstausstellungsbau
, etwa in rings um den
Königsplatz laufenden, stilgemäß aufzuführenden
Gebäuden, ist ein nicht neuer
und zuletzt kaum abzuweisender Gedanke
, für den schon vor vielleicht
25 Jahren Pläne im Kunstverein ausgestellt
waren. Die ganze »Antike< hätte
dann auf diesem herrlichen Raum Platz
genug; doch ist das ein pium desi-
derium, dem schwerwiegende Hindernisse
vorläufig noch entgegenstehen.
Die allerwichtigste Frage in unseren Museumsdingen
ist aber die Unterbringung
der modernen Kunst, wie sie die ungenügenden
Räume der Neuen Pinakothek
füllt. Ein ausreichender Erweiterungsbau
, für den ja Platz genug nach
allen Seiten wäre, hängt allerdings vom
Entgegenkommen des kgl. Hauses ab.—
Die großzügigen Erörterungen v. Rebers
werden sicher nicht ungehört verhallen ;
hoffen wir für München eine baldige,
glückliche Lösung!
Urheberrecht. Eine höchst bedeutsame
Entscheidung in der Frage
des Urheberrechtschutzes von Gemälden
in den Vereinigten Staaten von
Amerika ist im Dezember vorigen Jahres
vom Supreme Court in Washington
gefällt worden. Sie wurde herbeigeführt
in einem langwierigen Prozesse,
den die Photographische Gesellschaft
gegen den Amerikanischen Lithogra-
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