Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 259
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-s5=4^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^s^

beuroner kunstschule giebelbild der st. mauruskapelle bei beuron (1871)

rees ist eins der sympathischsten Bilder Len-
bach's angekauft, das — zufällig auf einer Leinwand
— das gemütvoll-witzige Gesicht Schwinds
und den Feuerkopf Gottfried Sempers vereinigt.
Ungeheuer lebendig wirkt der Bürgermeister Wortmann
von Ed. von Gebhardt, und eine wahrhaft
dürerische Kraft und innerliche Beseelung spricht
aus dem männlichen Bildnis von Fritz Böhle.
Das ist deutsche Kunst; deutscher wie manches von
Werdandis Gnaden! Und so auch Schwind, dessen
Türmer in blauer Mondnacht die Sehnsuchtsstimmung
des deutschen Märchens sicher besser trifft
wie die großen anspruchsvollen Schildereien Hend-
richs. Vom >Pferde«-KRüGER ist wieder ein Bild
erworben, ferner von Wilh. von Diez eine sehr
temperamentvolle Skizze zu einem heiligen Georg,
sowie einige Arbeiten von Charles Schuch: Zwei
delikate Stilleben und eine Landschaft mit grauer
Wassermühle am Wehr vor grauen, bewachsenen
Felsen, die stark an das gleiche Sujet Courbets erinnert
. Die ältere Wiener Schule ist vertreten durch
ein reizvolles Bild von Franz Eybl, sowie durch
eine kleine Landschaft von Pettenkofen. Sonstige
Landschaften sind erworben von Willroider, Otto
Reiniger, Ad. Hengeler und Max Clarenbach,
dem ausgezeichneten Düsseldorfer Landschafter,
dessen Dämmerungsbild mit dem ansteigenden Hang
voll brauner Erde und jungem Grün eine wundervolle
herbe Vorfrühlingsstimmung birgt.

Den Bildern fügen sich würdig die Plastiken an.
Von Herm. Joach. Pagels ist angekauft die fabelhaft
groß behandelte, ungemein charakteristische
Büste des Bildhauers E. Drippe, von G. Kolbe
eine Gruppe >Krieger mit Genius«, in der ein höchst
interessantes Bewegungsmotiv versucht ist, sowie
von dem früh verstorbenen Aug. Hudler die prachtvolle
Figur eines Träumers, der, lässig am Boden
sitzend, im Sande zeichnet. Endlich sind hinzugekommen
: von Aug. Gaul die ruhenden Schafe und
von Moritz Otto Müller (München) eine Angorakatze
aus schwarzgesprenkeltem, grünlichem Traver-
tin mit grünen Augen. Die breite Stilisierung des
Tieres ist der Monumentalität des Materials glänzend
angepaßt. Robert Schmidt

"^^IEN. Es ist nicht so ernst gemeint, wenn die
™ Ausstellungen des Aquarellistenklubs vermuten
lassen, sie seien auf die Malerei mit den leichtflüssigen
Wasserfarben beschränkt; einzig die ungemischte
Oeltechnik erscheint ausgeschlossen, alle übrigen
Verfahren finden Zulaß. Auch die sonst in einen
Winkel gedrängte Graphik hat Gelegenheit, sich in
einer ihr gemäßen Umgebung zu zeigen, wovon sie
diesmal ausgiebig Gebrauch macht, und hinsichtlich
der Wiener Radierer könnte man an einzelnen Proben
ihrer Kunst deren ganzen Entwicklungsgang
zurückverfolgen. Mit welch äußerster Verfeinerung
hat nicht Luigi Kasimir sein farbiges Blatt >Dürn-
stein< vorbereitet und gedruckt, wie klug andeutend
verwendet Tomislav Krizman die Farbe bei seinen
Veduten aus Bosnien und der Herzegowina! Das
ist der beste Nachwuchs der jüngern Wiener Kräfte,

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