Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 275
(PDF, 165 MB)
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-^ö> FRANZ MATSCH <^c~

Illustration des Falles dienen kann. Das ist die
Rivalität Schillers und Grabbes im historischen
Drama. Jedermann, der sie kennt, wird zugeben,
daß in der historischen Dramatik Grabbes, in
seinen grandiosen Dialogen und Szenen die Weltgeschichte
vielfach unmittelbarer und echter
und wahrhaftiger zum Ausdrucke gelangt als
durch das Medium der Schillerschen großen
Worte und seines Sen-
timents. Aber die
Wirklichkeit kümmert
sich um diese Theorie
nicht im mindesten.
Sämtliche Versuche,
die historischen Dramenkonglomerate
Grabbes für die Bühnenwirkung
zu gewinnen
, sind gescheitert,
dagegen begeistern die
Schauspiele Schillers
nun seit mehr als
einem Jahrhunderte
Millionen und Millionen
für die Weltgeschichte
. Auf unseren
Gegenstand angewandt
: mögen die
Schätzer Klimts recht
haben mit ihrer apostolischen
Verkündigung
, daß er der Pfadfinder und Schöpfer
einer neuen, modernen Monumentalmalerei
sei — vorläufig wissen wir mit derselben nichts
Rechtes anzufangen und halten uns an die
andere, die zu uns in unserer Sprache spricht,
an die von Franz Matsch.

Indes wäre es unrichtig und unzureichend,
Matsch nurals Monumentalmaler zu beurteilen.

Er hält auch in anderem
Bezüge stand.
Er versteht es auch,
auf einem knappen
Bildchen das Leben
am Strande eines Seebades
(Abb. S. 280),
die Bewegungen der
badenden, watenden,
springenden, spritzenden
Kinder trotz einem
Max Liebermann
zu schildern. Oder er
gibt ein Stimmungsbild
, wenn sich auf
dem leeren Strande
just die eine Kabinentüre
öffnet (Abb.
S. 266). Oder er malt
den Wiener Boden,
das Terrain in der
Nähe seines Wohn-

F. MATSCH

URANIA UND POLYHYMNIA

sitzes, die Ackererde

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