Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 276
(PDF, 165 MB)
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auf den Feldern und Weingärten der Hohen
Warte, die im Vorfrühling eben aper geworden
ist und naßglänzend, im matten Lichte daliegt
(Abb.S. 275). Oder er erfaßtim Fluge ein Reiseidyll
vor eienm altvaterischen
Gasthofe in dem
steirischen Gebirgsdorfe
Wildalpen (Abb. S. 286).
Kurz, er sieht sich in
seiner Heimat mit stets
regem offenem Künstlerauge
um und findet überall
etwas, woraus er, der
Maler, etwas machen
kann, und immer weiß er
durch einen leisen Empfindungseinschlag
dem
strengen Wirklichkeitsgehalt
dieser Naturschilderungen
ein persönliches
Moment zu verleihen
.

Noch um einen Schritt
weiter darin geht Matsch
in den Porträts, die er
aus seiner Umgebung
nimmt. Da strebt er zum
Stile hin. Er malt eine
Gruppe von Kindern, die
im Parke spielend um ein f. matsch

Wägelchen beschäftigt sind (Abb. S. 287).
Eine Kinderszene, nichts weiter. Aber Matsch
will in dem Bilde mehr zeigen: die Frühlingsstimmung
der Natur und den lenzhaften Frohsinn
in den Zügen der
Kleinen, den Menschenfrühling
. Oder er malt
seinen Jungen, seinen
Aeltesten, in der Tracht
eines Edelknaben aus der
bunten Ritterzeit (s. Titelbild
). Das Junkerlein,
frisch und tatenlustig in
die Welt blickend, erhält
ein scharlachnes Wams
und einen spitzen Dolch
an die Hüfte zum Zeichen
ritterlicher Wehr,
das Ganze kommt in eine
stilvoll - dekorative Umrahmung
, und siehe da,
aus dem kleinen Franz,
der im Pagenkostüm auf
einen Kinderball geht, ist
mit einemmal „Franziskus
" geworden, ein Bild
aus romantischer Zeit.
Und ganz in ähnlichem
Sinne geht er vor, wenn
nixe (1905) er die Motive eines

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