Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 338
(PDF, 165 MB)
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DIE FRÜHJAHRSAUSSTELLUNG DER MÜNCHENER SECESSION

CARL REISER

Friihjahrsausstellung der Münchener Secession

VORFRÜHLING IN GRAINAU

Thomas sind so charakteristisch und glänzend
vertreten, wie nur je. Von Josef Dam-
berger finden wir eine Anzahl schlichter
kleiner Bauernbilder, die in ihrer herben und
doch liebevollen Sachlichkeit und feintönigen
Malerei an Leibi denken lassen, ohne daß des
Künstlers Technik mit Leibi etwas gemein
hätte. Richard Winternitz beteiligt sich mit
sonnigen, heiteren Interieurs und Gartenbildern
und zeigt, daß er sich ganz zur reinen
Farbe bekehrt und alles überflüssige Braun
von seiner Palette verbannt hat; der stets
kraftvolle und sympathische Rudolf Nissl
stellt drei Innenraumbilder aus, von denen
namentlich das „Weiße Interieur" einer Bauernstube
(s. unser Titelbild) zu den gelungensten
Stücken Malerei in der Ausstellung
zählt, Von Hermann Gröber, der seit ein
paar Jahren sich überraschend schnell zu
einem Maler von gesundester koloristischer
Kraft mit einem nicht gewöhnlichen positiven
Können entwickelt hat, ist ein lebensgroßes
famoses Damenbildnis da, ein originell aufgefaßtes
Offiziersporträt, eine pikant gegebene
„Teegesellschaft" u. a. Amandus Faure in
Stuttgart sendet wieder zwei seiner in dunklen
heißen Harmonien gemalten Artistenbilder,
eine große Zigeunertänzerin und eine kleinere
Szene mit Artistinnen hinterm Vorhang. Von
Hummel ist ein Stilleben „Fasan" zu sehen,
das in seinem raffiniert gestimmten Kolorit
etwas vom Farbenschimmer kostbarer Juwelen
hat, von Charles Vetter sind überzeugend
wahre Münchener Architekturen, von Adolf
Thomann, dem hochbegabten Tier- und Landschaftsmaler
, eine Reihe von Bildern, in denen
sich seine merkwürdig ernste und abgeklärte
Eigenart imponierend ausspricht. Die „Schafschur
" ist wohl das Stärkste und Wahrste,
was uns der Maler bisher gezeigt. Auch
Richard Pietzsch gehört nun schon zu den
„ältesten Secessionisten". Er hat die Reihe
seiner Bilder aus dem Isartal, das ihm stets
neue Schönheiten enthüllt, um zwei bereichert
— vielleicht die schönsten von allen,
die er gemalt. Das eine ist eine riesengroße,

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