Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 342
(PDF, 165 MB)
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DIE FRÜHJAHRSAUSSTELLUNG DER MÜNCHENER SECESSION

RUDOLF RIEMERSCHMID UNTER DEM TORBOGEN

Frühjahrsaussl eilung der Münchener Secession

malt eine Frau am Fenster, ein paar Bildnisköpfe
(Abb. S. 346), ein winterliches Stadtbild
oder die Studie eines ruhenden Mädchens mit
bestimmtem festen Können, sachlich und ohne
jede Extravaganz, und ein andermal gibt er sich
der kecksten Eindrucksmalerei hin, schwelgt
in leuchtenden Farben und im originellsten
Darstellungswitz, wie in dem Bild mit den
drei Damen und dem famosen Doppelbildnis
seiner Brüder. Oder er riskiert gar eine tolle
Farbenorgie wie in der Skizze „Nach dem
Fest", aus der jede Farbe des Spektrums ungebrochen
herausleuchtet. Und bei allem dem
frohen Wagen immer auch ein sicheres Gelingen
!

Eine ganze Reihe junger Landschafter marschiert
auf. Voran der markige und naturfrohe
Partenkirchner Carl Reiser, in dessen
Bildhintergründen meist die Felsen des Wettersteins
und der Zugspitze emporsteigen und
der seine Bergformen und die abwechslungsreiche
Farbenschönheit seiner Heimatnatur so
von Grund aus kennt (Abb. S. 338 u. S. 357).
Dann Maria Caspar-Filser mit ihren wundersamweichen
und tonigen Frühlingsstimmungen
, Albert Lamm mit einer Reihe von Landschaften
, deren breite, wuchtige Pinselführung
und eine satte, tiefe Harmonie der Farbe sich
zu eigenartig kraftvollem Stil vereinigen, der
Berliner Bruno Marquardt, dessen märkische
Kiefernlandschaft ebenso originell als
überzeugend ist, Otto Schmidt-Cassella mit
einem intim gesehenen und auch zeichnerisch
superb durchgeführten Bild weiter Fluren in
Hochsommerstimmung, Wilhelm Stumpf mit
einer Flußpartie im Winter, deren Wasser in
seiner Bewegung zum Täuschen natürlich ist.
Eugen Wolff(Hechingen)ebenfalls mit einem
Winterbild, das ohne grobe Kontraste eine
Schneelandschaft mit überraschender Wahrheit
schildert, Stefan Filipkiewicz in Krakau
mit einem gehaltvollen, romantisch anmutenden
„Tauwetter am Waldbach", Richard
Dreher mit robust hingestrichenen blühenden
Bäumen. Der Dresdener Otto Altenkirch
schickte eine kleine Landschaft „An
der Gutsbrücke", die in ihrer grüngoldenen
Sommerstimmung prächtig ist, die Schweizer
Conradin, Burgmeier und Hans Emmen-
egger Landschaften, die alle ihren eigenen,

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