Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 380
(PDF, 165 MB)
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^=4=ö> SCHWÄBISCHE KUNST IN WIESBADEN <^M?-

Madonnen. Auch der »Engelreigen« ist voll Poesie,
während er im »Fischreiher« und im »Perlhuhn«
zwei wunderschöne und vornehme, moderne Stillleben
geschaffen hat. Otto Reiniger und Hermann
Pleu er widmet der Katalog eine besonders eingehende
und liebevolle Charakteristik. Leider hat sich Pleuer
nicht dazu bewegen lassen, unsere Wiesbadener Ausstellung
zu beschicken. Otto Reinigers »von Anfang
an feines und immer mehr verfeinertes Naturempfinden
, seinen edlen Schönheitssinn und sein starkes
Gefühl für rhythmische Linien- und Massenwirkung«
kann man in den Bildern »Hochwald« und »Am
Kocher« voll genießen. Ihm nahe aber kommen
seine beiden jüngeren Landsleute, der Schüler Weng-
leins, Karl Schickhardt und Erwin Starker, der
in Karlsruhe Schönlebers Unterricht genossen hat. Sie
haben noch nicht Reinigers wuchtige Größe, aber
sie sind ihm gleich an Stimmungsgehalt. Von dem
jüngeren Kreis der Stuttgarter mögen dann noch

eckener, faure, alfred schmidt, melchior

von Hugo, Lebrecht und der vielversprechende,

durch feine Farbenempfindung ausgezeichnete Karl
Göll erwähnt werden, um den Reigen der Stuttgarter
Künstler zu schließen, die sich an der Wiesbadener
Frühjahrsausstellung beteiligt haben.

Julius Baum ist nun völlig im Recht, wenn er
von einem gemeinsamen Zug spricht, der diesen
Künstlern der schwäbischen Kunsthauptstadt ihr
eigenes Gepräge verleiht. Sie alle haben Stellung
genommen zu den Problemen der modernen Malerei,
sie alle aber hat die gesunde Tradition der Stuttgarter
Schule vor Ausschreitungen und artistischen Experimenten
bewahrt. Ihre Kunst ist vornehm, ruhig
und voll von Poesie; wie Haug ein mattes Graugrün
bevorzugt, wie Keller die grauen und hellbraunen
Farbentöne etwas reichlich anwendet, so ermangeln
auch Reiniger, Schickhardt und Starker des freudigen
Farbensinnes, während einige aus den Reihen des
»Nachwuchses«, wie Eckener und Göll, hierin ihren
eigenen Weg zu gehen scheinen und sehrviel frischere
Farben aufweisen. Es ist nicht zu leugnen, daß durch
diese Vorliebe für matte Farben die Ausstellung etwas

fritz boehle kreuzigung

Mit Genehmigung der Münchener Graph. Gesellschaft Pick & Co.

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