Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 389
(PDF, 165 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0470
^-^> DIE FRÜHJAHRSAUSSTELLUNG DER WIENER SECESSION <^=^

nährende Werden und das Wasser für
das unversiegbare Element sind ja ewige
Sinnbilder, zu denen sich hier dürstend
alt und jung drängen. Echte plastische
Empfindung hat auch Josef Müllner
bei dem Aufbau seiner Gruppen geleitet
, bei denen ihm das Material,
Bronze, zwar mehr Ungebundenheit
in der Komposition gestattete, doch
ohne daß ihre Geschlossenheit darüber
verloren ginge. Vortrefflich weiß er die
Tiere zu beobachten; im „Spiel" (Abb.
nebenstehend) sind es junge Löwen, die
ein Mädchen umschmeicheln, in dem
Gegenstück dazu, dem „Kampf", ringt
ein Mann mit einem Bären ; Seehunde
sind zu einem „Meeresidyll" (Abb.
S. 403) und einem witzigen Brunnenkopf
verwendet. Außer den letztgenannten
Bildhauern ist auch Hugo
Kühnelt, der durch eine originell gewendete
„Medea" aus Carraramarmor
(Abb. geg. S. 385) sich beglaubigt, aus
der Schule Edmund Hellmers hervorgegangen
, dessen Porträts und die „Erkenntnis
" (Abb. S. 400) genannte Studie
zu seiner Castalia immer die edelste
Form wahren.

Josef Engelhart hat derMalerei noch
keineswegs abgesagt, wie seine urechte
Szene Wienervorstädtischer „Volkssänger
" bezeugt. Aber selbst wer seine
Gabe, zu charakterisieren, und seine
Vitalität kennt, wird von der Vollgriffigkeit
seines Modellierholzes überrascht
sein ; die Porträts zweier Kollegen (Abb.
S. 393) und einer anmutigen Dame sind
von sprühendem Leben erfüllt und technisch
ganz meisterlich gelungen. Zur
Kleinplastik hat Engelhart durch die
Bildnisse und Typen einer silbernen
Plakette im Rahmen einer Ehrengabe
für den Grafen Wilczek beigetragen,
(die Holzintarsia der Kassette ist von
J. Plecnik, ein dazugehöriges elfenbeinernes
Porträtrelief von Tauten-
hayn sen. entworfen) und auch zwei
köstliche exotische Eidechsen aus grün
patinierter Bronze sind hierher zu
zählen. Da sei auch gleich das kleine,
etwas spielerische Capriccio „Schelm
Amor" von Franz Ehrnhöfer erwähnt
. Endlich hat sich wieder einmal
Alfons Canciani eingestellt; seine
Porträtherme aus Karstmarmor (Abb.
S. 407) ist ungemein zutreffend aufgefaßt
. Die Statuette der Kaiserin Elisabeth
(Abb. S. 407) und eines ihrer Milde

JOSEF MÜLLNER SPIEL

Frühjahrsausstellung der Wiener Secession

389


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0470