Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 400
(PDF, 165 MB)
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-^^> MISZELLEN ~C^=^

EDMUNDHELLMER ERKENNTNIS

Frühjahrsausstelluug der Wiener Secession

dem Markt und wegen seines Massenabsatzes
billig für uns Wiederverkäufer zu erstehen
ist, sind die deutschen zu teuer. Die mir
von Ihnen offerierte, ohne Zweifel sehr gute
Bronze soll für mich 400 Mark kosten. Ich
muß 100% aufschlagen - - für 800 Mark verkaufe
ich sie nicht einmal! Leute, die in
meinen Laden kommen, mit der Absicht eine
Bronze zu kaufen, treten sofort mit der Frage
an mich heran: Haben Sie eine schöne Barb6-
dienne? Wenn ich dann einwenden würde,
daß auch deutsche Bronzen vorhanden seien,
die an Qualität des Materials den französischen
ebenbürtig zur Seite stehen, erhielte ich die
Antwort: Nein, von Barbedienne muß sie sein,
allenfalls auch eine englische Bronze. In der
Ladensprache ist Barbedienne schon eine allgemeine
Bezeichnung für die schokoladenfarbige
Bronze geworden, sie braucht nicht
aus Barbedienne zu stammen. Für die Käufer
ist das in ihren Augen untrügbare Merkmal:
die Farbe. Der anmutigen Sujets wegen
finden die russischen Bronzen Absatz. Die
Antiken der Italiener und Griechen werden
am meisten verkauft, weil sie zu Tausenden
hergestellt, sehr billig feilgeboten werden
können. Solange der Deutsche seine Arbeit
als Einzelstück auf den Markt bringt, wird
der Preis nebst dem Glauben der Käufer, daß
die französische Bronze a priori besser ist,
stets ein Hindernis beim Verkauf bleiben."
Ich erzähle dieses Faktum, damit die Künstler,
die nicht nur für Museen und Ausstellungen
arbeiten wollen und können, auf Mittel und
Wege sinnen, sich die Pforten der Privatwohnungen
zu erschließen.

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