Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 416
(PDF, 165 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0499
JOSEF BLOCK

DAS NEUESTE HEFT

Ausstellung der Berliner Secession

begrüßen wir gerne in ihren Landschaften,
Walsers winterliches Bild zeigt die besten
Qualitäten des Meisters, und schließlich sei
der Landschaften von Le Beau Erwähnung
getan, der mit einfachsten Mitteln und
äußerster Komprimierung der Formen große
Plastik und mächtige Tiefenwirkung erzielt.

Das Porträt ist recht gut vertreten. Abgesehen
von der schon erwähnten Leibl-
Kollektion, aus der wir das fabelhaft gemalte
Bildnis der Gräfin Rosine von Treuberg abbilden
(Abb. S. 422), ist eine größere Reihe
meist älterer und allerdings auch ungleichmäßiger
Arbeiten von Wilhelm Trübner
vorgeführt. Zu Dank sind wir der Ausstellungsleitung
dafür verpflichtet, daß sie uns
die Selbstbildnisse von Cezanne und van
Gogh, bei deren Anblick einem so vieles in
der modernsten Kunst klar wird, zugänglich
gemacht hat. In seiner eigenartigen, nebu-
losen Manier vorzüglich ist der Björnson von
Werenskiold (Abb. S. 414); den Eindruck
einer nicht gekünstelten Originalität macht
das Selbstporträt von Arnold Waldschmidt,
der auch als Plastiker auf eigenen Wegen

schreitet. Einzelne Bildnisse von Graf Kalck-
reuth, Pankok, Leo von König (Abb. S. 424),
Erich Hancke und Robert Breyer erheben
sich stark über das Mittelmäßigkeitsniveau,
ohne ins Absurde zu verfallen. Eine ruhige
Vornehmheit liegt über dem Doppelbildnis
von Ernst Oppler (Abb. S. 413), ebenso über
seinem prächtigen, ungemein charakteristisch
erfaßten Herrenporträt. Sein Bruder Alexander
Oppler ist mit einer großen Zahl
von Plastiken auf den Plan getreten; außer
einer großen, vielleicht etwas zu modern anmutenden
Bronzegruppe „Simson und Delila"
(Abb. S. 421) sind es Porträtbüsten, an denen
die lebensvolle Auffassung wie auch die delikate
Marmorbehandlung gleich erfreulich sind.

Ueberhaupt ist die Abteilung Plastik von
viel gleichmäßigerer Qualität wie die Malerei
. Peter Pöppelmann hat eine anmutige
Brunnenfigur geschickt (Abb. S. 415), Ludwig
Cauer einen etwas konventionellen aber edel
durchgeführten Speerträger (Abb. S. 426). Die
geschickte Lösung eines interessanten Be-
wegungsmotives gibt der Tauzieher von Nikolaus
Friedrich (Abb. S. 431), während die

416


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0499