Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 430
(PDF, 165 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_17_1908/0513
-s5=4^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^M?-

energischer Realist, ein ausgesprochener Maler, ein
Techniker, der nichts darüber hinaus sein will. Seine
malerischen Ahnen sind Leibi und Trübner. Püttner
ist heute noch nicht ganz fertig, er wird sich in Zukunft
noch manches Kraftzuwachses, aber vielleicht
auch da und dort mancher einsichtsvollen Beschränkung
dessen, was heute noch aus Sturm und Drang
emporgewachsen ist, zu erfreuen haben. Gemälde
wie die »Schneiderinnenstube«, der »Frühschoppen«
und das große Figurenbild, aber auch manches
kleinere Stück, pikant hingestrichene Köpfe, eine
feingeschaute Landschaft, verraten den werdenden
Meister. ■— Gleichfalls in der Modernen Kunsthandlung
sieht man Radierungen des Wieners
Ferdinand Schmutzer, zumeist Porträtradierungen
größten Formats. Auch die beiden Hauptwerke des
Künstlers, das »Joachimquartett« und die »Reiterin«,
sind zur Stelle. Schmutzer qualifiziert sich besonders
als sauberer Techniker, doch lassen einzelne
Blätter, besonders das Bildnis der Mutter des Künstlers
, auch ein tiefes Erfassen und eindrucksvolles
Herausarbeiten psychischer Eigenarten seinerModelle
erkennen — es ist also gute, echte Porträtkunst,
was uns Schmutzer gibt. g.j.wolf

1V/1ÜNCHEN. Aus der Wilhelm Busch-Aus-
Stellung der Galerie Heinemann haben die Kgl.
Graphischen Sammlungen eine große Anzahl vortrefflich
gewählter Handzeichnungen angekauft.

W/EIMAR. Im Oberlichtsaal des Großherzoglichen
Museums für KunstundKunstgewerbe begrüßten
wir mit Freude eine Kollektion von ProfessorTHEODOR
Hagen. Seine Werke interessieren immer wieder
von neuem, wenn wir auch verschiedene derselben

bereits früher zu sehen Gelegenheit hatten. Hervorzuheben
sind mehrere Hafenbilder, blühende Gärten
und Feldwege, in denen Hagens anerkannte Meisterschaft
sich am bedeutendsten hervortut. Von der
leider zu früh verstorbenen Frau Mediz-Pelikan
(Dresden) sahen wir eine Anzahl eigenartig anmutender
Werke. Mathilde von Freitag-Loringhofen
interessiert mit ihren kraftvollen Landschaften und
graphischen Arbeiten. Von ihren figürlichen Sachen
ist die Studie einer alten Frau lobend hervorzuheben;
dagegen wollen uns ihre Versuche im Porträtfach
nicht glücklich erscheinen. Professor Adolf Brütt
brachte das für Berlin bestimmte Mommsen-Denk-
mal. Der Gelehrte ist in einem Armstuhl sitzend
und in ein faltenreiches weites Gewand gehüllt dargestellt
. Der mächtige, bedeutende Kopf, sinnend
nach vorne geneigt, scheint großen Problemen nachzuforschen
.

DerThüringerAusstellungsverein bildenderKünst-
ler brachte eine reichhaltige Sammlung von dem Landschafter
Franz Bunke, der im wahren Sinne die
Heimatkunst pflegt. Es ist das kleine mecklenburgische
Städtchen Schwaan an der Warnow, in dem
Bunke geboren wurde, welches ihm immer wieder
neue Motive für seine sinnige Kunst liefert. Ob
Bunke den dämmernden Abend oder den heiteren
Morgen wiedergibt, ob er uns durch sonnenbeschienene
Kornfelder führt oder wir mit ihm unter dem
wolkenschweren Himmel seiner stillen Heimat da-
hinwandern, stets läßt er uns die Stimmung, die ihn
zu ernstem Schaffen begeisterte, voll und ganz mitempfinden
. Interessant war es, daß Bunke auch eine
Anzahl Skizzen ausstellte, die flott impulsiv den
Augenblick erfassen. Wenn man Skizzen und Bilder
miteinander vergleicht, so findet man einen bemerkens-

richard engelmann

Ausstellung der Berliner Secession

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brunnenfigur


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