Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 17. Band.1908
Seite: 432
(PDF, 165 MB)
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-s-Ssö> PERSONAL-NACHRICHTEN <^*~

in diesem Falle auch deshalb gewählt, weil dadurch
das Mißverhältnis der Figur, die den gedrungenen
Oberkörper mit dem bedeutenden Haupte auf kurzen
Beinen trug, am ehesten gemildert werden konnte.
Darin stimmten die Entwürfe aller der Künstler überein
, die vor sechsJahren, zum Wettbewerb eingeladen,
sich mit Skizzen eingestellt hatten: außer Weyr
noch Kundmann, Benk und Max Klinger, der Brahms
über die Brüstung eines von Säulen getragenen,
ionisierenden Rundbaues ins Freie blicken ließ.
Weyr, bis dahin nur als dekorativer Plastiker bewährt,
hat die ihm ursprünglich nicht am besten gelungene
Porträtähnlichkeit nun vollendet durchgebildet und
die für seinen Stil bezeichnende Muse dem mächtiger
gewordenen Aufbau hinzugefügt. Diese Ver-
sinnlichung der trauernden Musik eint sich durch
das gewählte Material, einen bläßlich geäderten und
matt gehaltenen Marmor, immerhin unaufdringlich
zu dem Sockel aus grauem Karststein, während der
körnig weiße Laaser Marmor der Hauptgestalt das
Ganze strahlend krönt. K.

PERSONAL-NACHRICHTEN

jV/TÜNCHEN. Am 23. Mai feierte Professor Fritz
von Uhde seinen 60. Geburtstag. Unsere Zeitschrift
hat dem Meister schon im ersten Hefte des
laufenden Jahrgangs eine umfangreiche Monographie
gewidmet, auf die wir bei dieser Gelegenheit verweisen
.

r\ÜSSELDORF. Am 13. Juni feiert Professor Edu-
ard von Gebhardt in Düsseldorf seinen 70.

Geburtstag. Aus diesem Anlaß gründete sich in Düsseldorf
ein Ehrenausschuß, der die Herausgabe einer großen
Mappe mit Photogravüren nach den Wandgemälden
Gebhardts in der Düsseldorfer Friedenskirche
unternimmt. DieMappe, deren Herstellung in den Händen
der Photographischen Union in München ruht, soll
13 Gravüre-Tafeln im Format 37 x 50 cm enthalten,
außerdem einen illustrierten Text von Pfarrer Burck-
hardt in Düsseldorf; Subskriptionen zum Preis von
M. 30.— nimmt für den Ausschuß Herr Rentner
V. Firgau, Düsseldorf, Rubensstr. 14, entgegen.

"JV/f ÜNCHEN. Am 29. April ist hier der Historien-
maier Julius Frank im Alter von 72 Jahren
gestorben; von ihm sind sechs der großen Fresken im
alten Münchener Nationalmuseum aus der bayerischen
Geschichte, ein großer Freskenzyklus in der
Kirche zu Gostyn, Deckengemälde im Palais Schwab
zu Wien etc.

pvRESDEN. Hier starb der Maler Professor Emil
Neide, 66 Jahre alt, der durch seine merkwürdigen
Sensationsbilder wie >Die Lebensmüden«,
»Am Ort der Tat«, »Vitriol« s. Z. großes Aufsehen
erregte. Bedeutender zeigte er sich in seinen Wandbildern
der Königsberger Universität und als Bildnismaler
.

/^ESTORBEN: in München der Kunstmaler Adolf
von Grundherr; in Berlin im Alter von 80 Jahren
der Maler und Kupferstecher Professor Fritz Werner
, von dem die Berliner Akademie noch vor kurzem
eine umfangreiche Kollektivausstellung (s. Seite 381)
zeigte.

RUDOLF WEYR

Redaktionsschluß: 12. Mai 1908

Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwärtz. —

DAS BRAHMSDENKMALIN WIEN

Ausgabe: 27. Mai 1908

Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G. — Beide in München


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